US-Finanzminister Scott Bessent erklärte gestern, dass die Vereinigten Staaten nach einem Wochenende langer Gespräche in Genf „erhebliche Fortschritte“ in den Verhandlungen mit China erzielt hätten. Weitere Details sollen im Laufe des Tages bekannt gegeben werden.
Jamieson Greer, der US-Handelsbeauftragte, der Bessent bei den Gesprächen begleitete, deutete an, dass eine Art „Abkommen“ nationale Sicherheitsbedenken der USA hinsichtlich chinesischer Handelspraktiken berücksichtigt. Ob sich beide Länder auf die Aufhebung ihrer Strafzölle geeinigt haben, ließ er offen.
Chinas Vizepremier für Wirtschaftspolitik, He Lifeng, beschrieb die Gespräche laut staatlichen Medien als „offen, tiefgründig und konstruktiv“. Beide Seiten hätten sich demnach darauf verständigt, einen „Konsultationsmechanismus“ einzurichten, um künftig wirtschaftliche und handelspolitische Themen zu besprechen.
Reaktion:
An den Börsen in Japan und Südkorea legten die Kurse im frühen Handel leicht zu.
Indien und Pakistan halten Waffenstillstand ein
Der brüchige Waffenstillstand zwischen Indien und Pakistan schien an seinem gestrigen ersten vollen Tag weitgehend zu halten. Beide Länder beanspruchten den Sieg im viertägigen Konflikt, in dem sie zuvor verwickelt waren, jeweils für sich.
Am Samstag verkündete Präsident Trump, dass beide Seiten mit Hilfe amerikanischer Vermittlung einem Waffenstillstand zugestimmt hätten. Er kündigte zudem an, den Handel mit beiden Ländern „erheblich“ auszuweiten und sie bei der Beilegung ihres Kaschmir-Streits zu unterstützen.
Pakistan lobte die Rolle der USA ausdrücklich. Indien hingegen erwähnte die amerikanische Beteiligung zunächst nicht. Später bestätigte Neu-Delhi Gespräche mit US-Vertretern, betonte jedoch, man habe die Entscheidung eigenständig getroffen.
Anzeichen von Spannungen zwischen Trump und Netanyahu
Vor seiner ersten großen Auslandsreise in den Nahen Osten zeigen sich Spannungen zwischen Präsident Trump und dem israelischen Premierminister Benjamin Netanyahu – eine Entwicklung, die sich seit April verstärkt hat.
Im Februar war man sich noch einig über Themen wie die Huthi-Rebellen, den Iran und Gaza. Doch seither hat Trump Netanyahus Wunsch nach einem gemeinsamen Vorgehen gegen Irans Nuklearfähigkeiten abgelehnt. Zudem verkündete er eine Vereinbarung mit den Huthis und dass die US-Luftangriffe gegen sie stoppen sollen – nur wenige Tage nachdem eine Huthi-Rakete fast Israels größten Flughafen getroffen hatte.
Auch in Bezug auf Gaza scheinen sich die Positionen zu unterscheiden: Trumps Gesandte bemühen sich weiterhin um eine Vereinbarung zur Beendigung des Kriegs, obwohl er die israelische Kriegsführung bisher weitgehend unterstützt hat.
Hamas: Die palästinensische bewaffnete Gruppierung kündigte an, Edan Alexander – den letzten lebenden US-Bürger in Gefangenschaft – freizulassen.
Weitere wichtige Meldungen
Ukraine: Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigte sich bereit zu einem Treffen mit dem russischen Präsidenten – forderte jedoch einen sofortigen Waffenstillstand als Voraussetzung für Verhandlungen.
Großbritannien: In Schottland, Wales und England haben in der vergangenen Woche Waldbrände große Waldflächen zerstört.
Bangladesch: Die Übergangsregierung kündigte ein Verbot aller Aktivitäten der Awami-Liga an, der Partei der gestürzten Ex-Premierministerin Sheikh Hasina.
Philippinen: Der ehemalige Präsident Rodrigo Duterte, der in Europa wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit inhaftiert ist, soll erneut als Bürgermeister von Davao City kandidieren – und wird voraussichtlich gewinnen.
Südkorea: Die beiden Präsidentschaftskandidaten Lee Jae-myung und Kim Moon-soo versprechen nationale Einheit – politisch liegen sie jedoch Welten auseinander.
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