Unbekannte Täter haben das Grab des ehemaligen rechtsextremen Politikers Jean-Marie Le Pen geschändet. Die Tat ereignete sich in der Nacht vom 30. auf den 31. Januar auf dem Friedhof von La Trinité-sur-Mer im Département Morbihan. Laut ersten Informationen handelt es sich um eine „erhebliche Beschädigung“, wie der EU-Abgeordnete Gilles Pennelle gegenüber „Ici Bretagne“ mitteilte.
Spurensicherung läuft – Details noch unklar
Auch Philippe Olivier, EU-Abgeordneter der Partei Rassemblement National und Schwiegersohn von Jean-Marie Le Pen, bestätigte gegenüber französischen Medien: „Ja, das Grab wurde geschändet.“ Eine Bewohnerin der Gemeinde hatte den Vorfall bemerkt und die Behörden alarmiert. Die Gendarmerie hat die Ermittlungen aufgenommen.
Bislang gibt es keine offiziellen Angaben, was genau beschädigt wurde. Fest steht nur, dass es sich um eine graue Marmorplatte handelt, auf der die Geburts- und Sterbedaten des FN-Gründers sowie sein Vorname eingraviert sind.
Eine umstrittene Figur – und ein Vorfall mit politischer Brisanz
Jean-Marie Le Pen verstarb am 7. Januar 2024 im Alter von 96 Jahren. Der Gründer des Front National (heute Rassemblement National) war eine zentrale Figur der französischen Rechten – eine umstrittene Persönlichkeit, die über Jahrzehnte die politische Landschaft Frankreichs prägte.
Seine Beisetzung fand am 11. Januar unter großer öffentlicher Aufmerksamkeit statt. Rund 200 Personen, darunter seine Tochter Marine Le Pen, seine Tochter Marie-Caroline sowie seine Enkelin Marion Maréchal, nahmen an der Trauerfeier in der Kirche Saint-Joseph teil. Auch Jordan Bardella, der aktuelle Vorsitzende des Rassemblement National, war anwesend, hielt sich jedoch im Hintergrund.
Motiv und Täter noch unbekannt
Ob der Vandalismus eine politische Botschaft enthält oder reine Zerstörungswut war, bleibt abzuwarten. Fälle von Grab-Schändungen aus ideologischen Motiven sind nicht neu – oft dienen sie als Symbolakte gegen die betreffende Person oder deren politische Bewegung.
Die Behörden setzen ihre Untersuchungen fort. Ob Überwachungskameras oder Zeugenaussagen zur Identifizierung der Täter beitragen können, ist noch offen.
Eines steht fest: Dieser Vorfall wird für Diskussionen sorgen.
Von C. Hatty
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