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Eine Studie der Axa-Gruppe stellt fest, dass 80% der französischen Autofahrer während des Fahrens telefonieren. Das wird mit 3 Punkten und einer Geldstrafe von 135 Euro geahndet.

80% der Autofahrer benutzen ihr Telefon am Steuer, eine Rekordzahl, die im Vergleich zum Vorjahr stark angestiegen ist, so das am Dienstag veröffentlichte Axa Prévention Barometer 2022 über das Verhalten im Straßenverkehr. Der Anstieg beträgt 11 Punkte im Vergleich zu 2021 (69%) und ist schwindelerregend im Vergleich zum ersten Barometer im Jahr 2004 vor dem Aufkommen der Smartphones, als es weniger als ein Viertel (22%) waren.

52% (+8 Punkte) der Autofahrer telefonieren, was laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Unfallrisiko um das Vierfache erhöht, und 3% sehen sich eine Nachricht an oder senden eine Nachricht (+10 Punkte). Laut einer US-amerikanischen Studie des Virginia Tech Transportation Institute (VTTI) aus dem Jahr 2009 steigt das Unfallrisiko, wenn man eine Nachricht schreibt, um das 23-fache. Die Zahlen für 2022, die zwischen dem 10. und 25. Januar online unter 2.253 Franzosen erhoben wurden, sind „beunruhigend“, betont Eric Lemaire, Vorsitzender des Vereins Axa Prévention.

Er ist auch darüber alarmiert, dass der stärkste Anstieg bei Radfahrern zu verzeichnen ist: Fast drei von vier (72%) von ihnen benutzen inzwischen ihr Telefon auch während der Fahrt (+14 Punkte). Das Jahr 2021 war für Radfahrer in Bezug auf die Verkehrssicherheit insgesamt ein schwarzes Jahr. Die Zahl der Todesfälle (226) war im Vergleich zum Jahr 2019 vor der Pandemie um 21% in die Höhe geschnellt. In 2021 haben viele Menschen wegen der Pandemie das Fahrrad öffentlichen verkehrsmitteln vorgezogen.

Das Verhalten der fahrradfahrer unterscheidet sich sehr stark, je nachdem, ob sie ihr eigenes Fahrrad oder eines der zahlreichen Mietfahrräder nutzen. Die „Besitzer“ von Fahrrädern verhalten sich weitaus weniger gefährlich als die „Mieter“: So lesen oder senden beispielsweise nur 17% der „Besitzer“ von Fahrrädern beim Fahren eine Nachricht, während 73% der „Mieter“ von Fahrrädern eine Nachricht abrufen oder versenden. Der Unterschied zwischen den beiden Kategorien beträgt 50 bis 60 Prozentpunkte bei allen Telefonanwendungen, wie z. B. auch dem Einstellen des GPS (20% / 80%). Eric Lemaire versucht eine Erklärung: „Wenn man sein eigenes Fahrrad benutzt, weiß man in der Regel, wohin man fährt, z. B. um von zu Hause zur Arbeit zu gelangen. Wenn man ein Mietfahrrad nimmt, will man sich die Strecke ansehen, wo die nächste Rückgabestation ist…“.

Außerdem geben 72% der Autofahrer (+ 9 Punkte) an, dass sie in den immer weiter verbreiteten 30 km/h-Zonen in Städten mit einer Geschwindigkeit zwischen 40 und 50 km/h fahren, und 32 % (+ 5 Punkte) fahren in Städten mit mehr als 65 km/h.


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