In Frankreich gibt es etwa 450.000 Bodenschwellen, die Autofahrer dazu bringen sollen, in der Stadt langsamer zu fahren. Laut einer Assoziation, die jetzt den Staatsrat angerufen hat, sind viele davon jedoch nicht vorschriftsmäßig.
Manche bremsen erst im letzten Moment, andere machen sich gar nicht erst die Mühe, manchmal heben sie sogar ab. Bodenschwellen sind zum Albtraum vieler Autofahrer geworden. Aber ist wirklich alles erlaubt, um die Fahrer dazu zu bringen, den Fuß vom Gas zu nehmen? Welche Regeln gibt es? In einem Dorf im Departement Seine-et-Marne überprüft Antonin Morel mit einem Zollstock in der Hand die Höhe einer Bodenschwelle, die vor einem Jahr installiert wurde. Das Ergebnis: 3 cm höher als die maximal erlaubten 10 cm. Die Bodenschwelle wäre somit illegal. Ein Verein reichte jetzt beim Staatsrat eine Klage ein.
In Frankreich ist die Form von Fahrbahnschwellen genau vorgeschrieben, aber wer sollte die Abmessungen kontrollieren? Das geht aus dem Gesetzestext nicht hervor. Laut Untersuchungen zur Verkehrssicherheit retten Bodenschwellen zwar Leben, verursachen aber manchmal auch Unfälle, vor allem, wenn sie schlecht gewartet werden.
Auch die Anwohner sind oft entnervt. Ein Ehepaar lebt seit eineinhalb Jahren mit Lärmbelästigung und sagt, dass sie selbst bei geschlossenen Fenstern nicht schlafen können. Sie haben sich dazu entschlossen, umzuziehen und verkaufen ihr Haus jetzt 20 % billiger – wegen der davor installierten Bodenschwelle in der Strasse.
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