Eine Reise, die zum Albtraum wurde: Amalka, die zweijährige Hündin der tschechischen Touristin Míša, ist seit einer Woche auf dem Gelände des Flughafens Roissy-Charles de Gaulle verschwunden. Nach ihrer Flucht aus der Transportbox während des Entladens eines Air-France-Flugs hat das Tier mehrere Sichtungen hinter sich – doch eine Rettung bleibt bislang erfolglos.
Ein Hund auf der Rollbahn
Die Tragödie nahm ihren Lauf am Dienstag, den 19. November. Nach der Landung eines Flugs von Wien nach Paris entkam Amalka aus ihrer Transportbox, als das Gepäck ausgeladen wurde. Offenbar gelang es der kleinen Hündin, sich aus der geschlossenen Box zu befreien. Seitdem wird sie auf dem Flughafengelände gesichtet, sogar zwischen Flugzeugen auf den Rollbahnen.
Ein Überwachungsvideo zeigt das Tier inmitten der hektischen Umgebung von Flugzeugen und Fahrzeugen – ein gefährliches und ungewohntes Terrain für die Hündin, die noch nie zuvor geflogen war.
Die Besitzerin bleibt vor Ort
Míša, 29 Jahre alt und auf dem Weg zu ihrem Partner in Dallas, USA, entschied sich, ihre Reise abzubrechen. Stattdessen blieb sie am Flughafen, um nach ihrem Hund zu suchen. „Ich bin deprimiert. Seit einer Woche lebe ich am Flughafen und habe meinen Hund immer noch nicht zurück“, berichtet sie.
Air France übernimmt die Kosten für Hotel und Verpflegung der Touristin, die sich von ihrer Hündin nicht trennen kann. Amalka spielt eine zentrale Rolle in ihrem Leben, da sie Míša hilft, mit ihrem Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom (ADS) umzugehen: „Amalka ist sehr wichtig für meine Therapie. Sie hilft mir, mich zu fokussieren, wenn ich die Konzentration verliere.“
Umfangreiche Suchaktionen
Die Suche nach Amalka ist intensiv: Über 20 Personen – darunter Mitarbeiter von Air France, Freiwillige, Feuerwehrleute und die Luftverkehrsgendarmerie – haben sich beteiligt. Selbst Drohnen wurden eingesetzt, um das weitläufige Gelände des Flughafens abzusuchen.
Eine Besonderheit: Míša erhielt eine seltene Erlaubnis, die Sicherheitsbereiche und Rollbahnen des Flughafens zu betreten. Dies erfordert eine spezielle Genehmigung der Präfektur, da diese Zonen aus Sicherheitsgründen normalerweise streng gesperrt sind.
Ein ängstlicher Hund in einer stressigen Umgebung
Trotz der zahlreichen Bemühungen war es bisher unmöglich, Amalka einzufangen. Die Geräuschkulisse und der Stress auf dem Flughafengelände scheinen die Hündin zutiefst zu verängstigen. Selbst als Míša versuchte, sie zu rufen und sich ihr zu nähern, wich das Tier zurück. „Es ist, als würde sie mir nicht vertrauen“, sagt Míša verzweifelt.
Die Organisation „Cats in the Air“, die sich auf die Rettung entlaufener Tiere spezialisiert hat, unterstützt ebenfalls bei der Suche. Sie vermutet, dass der Hund sich aufgrund des hohen Stresslevels schwer einfangen lässt.
Ein außergewöhnlicher Einsatz
Air France betont, dass ein derart großer Aufwand für ein entlaufenes Tier noch nie betrieben wurde. „Wir haben Mittel eingesetzt, wie nie zuvor“, erklärte die Fluggesellschaft. Auch die Flughafenbehörde Aéroports de Paris (ADP) versichert, dass alles getan werde, um Amalka zu finden.
Hoffnung und Sorge
Für Míša steht fest: Sie wird bleiben, bis sie Amalka zurückhat. Die emotionale Bindung zwischen der jungen Frau und ihrer Hündin geht über eine bloße Tierliebe hinaus – Amalka ist für sie ein therapeutischer Begleiter und eine emotionale Stütze.
Der Fall zeigt nicht nur die Schwierigkeiten bei der Sicherung von Tieren während des Flugtransports, sondern auch, wie stark die Bindung zwischen Mensch und Tier sein kann. Wird Amalka gefunden und sicher zu ihrer Besitzerin zurückgebracht? Die Hoffnung bleibt, dass die Suche bald ein glückliches Ende nimmt.
Bis dahin bleibt Míša am Flughafen – bereit, alles zu tun, um ihre geliebte Hündin wieder in die Arme schließen zu können.
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