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Auf der spanischen Kanareninsel La Palma wurden am Freitag sieben Flüge gestrichen, da der Vulkan Cumbre Vieja eine große Aschewolke ausstößt. Auch in der Stadt El Paso wurden jetzt mehrere Stadtteile evakuiert.

Sieben für Freitag, 24. September, auf dem Flughafen der spanischen Kanareninsel La Palma geplanten Flüge wurden aufgrund der großen Aschewolke des seit Sonntag ausbrechenden Vulkans Cumbre Vieja gestrichen, teilte die spanische Flughafenbetreibergesellschaft (Aena) am Freitag mit.

Drei abfliegende und vier ankommende spanische Inlandsflüge wurden zum ersten Mal seit Beginn des Ausbruchs gestrichen, teilte Aena auf seiner Website mit, ohne einen Hinweis auf die nächsten Tage zu geben.

Die Fluggesellschaft Iberia stornierte einen Flug aus Madrid, der um 19.10 Uhr Ortszeit hätte ankommen sollen. Bei den anderen sechs gestrichenen Flügen handelt es sich um Regionalflüge, die La Palma mit anderen Inseln dieses sehr touristischen Archipels vor der Nordwestküste des afrikanischen Kontinents verbinden. Sie wären von Binter, Canarayfly und Air Europa betrieben worden.

Heftige Explosionen und die große Aschewolke, die vom Vulkan Cumbre Vieja ausgeht, veranlassten die Behörden am Freitag außerdem, die Evakuierung mehrerer Stadtteile von El Paso anzuordnen. „In Anbetracht des erhöhten Risikos für die Bevölkerung aufgrund des aktuellen Ausbruchs haben die Behörden des Archipels „eine obligatorische Evakuierung für die Stadtteile Tajuya, Tacande de Abajo und den bisher nicht evakuierten Teil von Tacande de Arriba angeordnet“. Die Behörden gaben nicht an, wie viele Menschen betroffen sind.

Wie das Vulkanologische Institut der Kanarischen Inseln mitteilte, haben sich am Vulkan zwei neue Eruptionsschächte geöffnet, aus denen Lavaströme austreten. Nach den neuesten Daten von Copernicus, dem europäischen System für geografische Messungen, hat die Lava bisher 390 Gebäude – 40 weitere in zwei Tagen – zerstört und 180,1 Hektar auf der Insel bedeckt, deren Hauptwirtschaftszweig der Bananenanbau ist. Die Geschwindigkeit der Lavaströme, die in den letzten Tagen Teile der Insel verwüstet haben, hat sich deutlich verlangsamt, und die Behörden sind nicht mehr in der Lage vorherzusagen, ob und wann sie den Atlantischen Ozean erreichen könnten. Das Zusammentreffen von Lava und Meerwasser wird wegen der giftigen Gase, die dabei entstehen könnten, gefürchtet.

Der Ausbruch des Cumbre Vieja hat bisher keine Verletzten oder Todesopfer gefordert, aber bereits vor den neuen Evakuierungen chon in den vergangenen Tagen zur Evakuierung von rund 6.100 Personen, darunter 400 Touristen, geführt. Darüber hinaus kündigte der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez, der die Insel seit Donnerstag besucht, an, dass die spanische Regierung die Insel La Palma am kommenden Dienstag auf einer Ministerratssitzung zum Naturkatastrophengebiet erklären werde. Durch diese Maßnahme kann die Gewährung von Nothilfen an betroffene Einwohner freigegeben werden.


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