Tag & Nacht




In einer kurzen, aber bedeutsamen TV-Ansprache aus dem Oval Office erklärte Präsident Biden, warum nicht zur Wiederwahl antreten werde. Trotz seiner Überzeugung, dass seine Bilanz eine zweite Amtszeit verdiene, betonte Biden die Notwendigkeit, „neue Stimmen, frische Stimmen – ja, jüngere Stimmen“ für die Zukunft Amerikas zuzulassen.

Weitergabe des Staffelstabs

Bidens Entscheidung, trotz seiner Überzeugung, eine zweite Amtszeit zu verdienen, zurückzutreten, wurde als Akt tiefsten Patriotismus dargestellt. „Ich verehre dieses Amt, aber ich liebe mein Land mehr“, erklärte er in seiner ersten Rede, seit er Kamala Harris zur designierten Kandidatin der Demokraten ernannt und unterstützt hatte. Er unterstrich, dass nichts – nicht einmal persönlicher Ehrgeiz – dem Erhalt der Demokratie im Wege stehen dürfe.

Biden vermied es, direkt auf die Bedenken hinsichtlich seines Alters und seiner Gesundheit einzugehen, die ihn dazu bewogen hatten, aus dem Rennen auszusteigen. Stattdessen versprach er, weiterhin an der Außen- und Innenpolitik der USA zu arbeiten und seine Agenda in den nächsten 180 Tagen voranzutreiben.

Reaktionen und Auswirkungen

Donald Trump

Der ehemalige Präsident Trump beschrieb in seiner üblichen hasserfüllten und beleidigenden Art Harris als „radikale Linke, die das Land zerstören wird“, nannte sie „Lügen-Kamala“ und sprach ihren Vornamen wiederholt falsch aus.

Harris‘ Wahlkampf

Die Vizepräsidentin setzte ihre energische Tour durch das Land fort und erklärte, dass Trump Amerika in eine „dunkle Vergangenheit“ zurückführen wolle. Innerhalb von nur 48 Stunden ist ihre Nominierung durch die Demokratische Partei kaum mehr in Zweifel zu ziehen.

Anschlagsversuch auf Trump

Der FBI-Direktor erklärte, dass der Schütze Recherchen zum Attentat auf John F. Kennedy angestellt und eine Drohne in der Nähe des Veranstaltungsortes von Trumps Kundgebung geflogen hatte, bevor er den Anschlag verübte.

Netanyahu spricht vor dem Kongress

In Washington verteidigte Premierminister Benjamin Netanyahu gestern vehement Israels Militäroffensive im Gazastreifen und wies wütend jegliche Kritik an seiner Kriegsführung zurück, die Zehntausende Palästinenser das Leben gekostet hat. „Wir schützen nicht nur uns selbst“, sagte er in seiner etwa einstündigen Ansprache, „wir schützen auch euch.“

Netanyahu, der den Krieg als Teil eines größeren Konflikts zwischen dem Iran und den USA beschrieb, äußerte sich nicht zum Stand der seit Wochen laufenden Waffenstillstandsgespräche mit der Hamas.

Der Krieg hat den langjährigen parteiübergreifenden Konsens zur Unterstützung Israels im Kongress geschwächt. Dutzende demokratische Abgeordnete boykottierten die Rede, und die stehenden Ovationen, die Netanyahu erhielt, kamen größtenteils von Seiten der Republikaner, während die Demokraten auffällig zurückhaltend blieben.

Mehr als 5.000 pro-palästinensische Demonstranten versammelten sich in der Nähe des Kapitols, einige trugen palästinensische Kufiyas und skandierten Slogans, dass die USA die Waffenlieferungen an Israel einstellen sollten, und bezeichneten Netanyahu als „Kriegsverbrecher“ und „Premierminister des Völkermords“.

Weitere Top-Nachrichten

  • Italien: Die Behörden in Sizilien arbeiten daran, die Tourismussaison trotz einer der schlimmsten Dürren der Region seit Jahrzehnten zu retten.
  • Ukraine: Der Außenminister des Landes traf sich gestern mit dem chinesischen Außenminister, ein Zeichen dafür, dass Kiew verstärkt auf eine diplomatische Lösung des Krieges setzt.
  • Medien: Rupert Murdoch befindet sich in einem weitgehend geheimen Rechtsstreit mit drei seiner Kinder, da er versucht, einen konservativen redaktionellen Kurs in seinem Medienimperium beizubehalten.
  • Ungesühnte Verbrechen: Die Stadt Nashville hat die Ermittlungen zu drei ungelösten Bombenanschlägen aus der Zeit der Bürgerrechtsbewegung wieder aufgenommen, nachdem ein lokaler Autor mögliche Verdächtige identifiziert hatte.
  • Deutschland: Die Behörden haben das Islamische Zentrum Hamburg verboten und beschuldigen den Verein, die Hisbollah zu unterstützen und als Front für den Iran zu agieren.
  • Neuseeland: Eine Untersuchungskommission schätzt, dass mehr als 200.000 Menschen zwischen 1950 und 2019 unter der Obhut staatlicher und religiöser Organisationen missbraucht wurden.
  • Royals: Die Gewinne der Institution „Crown Estate“, die die Ländereien und Immobilien des britischen Königshauses verwaltet, haben sich durch Deals mit Offshore-Windkraftproduzenten verdoppelt.

Nachrichten aus Asien

  • Taiwan: Der Taifun Gaemi traf auf Land und tötete in der Region mindestens sechs Menschen.
  • Nepal: Ein Flugzeug stürzte beim Start von einem Flughafen in Kathmandu ab und tötete 18 Menschen.
  • Nordkorea: Mit Müll beladene Ballons, die seit Monaten von Nordkorea über die Grenze nach Südkorea geschickt werden, trafen ein symbolisch bedeutendes Ziel: das Büro des südkoreanischen Präsidenten.
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