Ah, der Weltnettigkeitstag – jener besondere Tag, an dem wir alle ein wenig Zucker auf unsere manchmal doch recht trockenen zwischenmenschlichen Brötchen streuen. Heute geht es darum, nett zu sein. Einfach nett. So, als gäbe es keine Parkplatzkriege, kein Drängeln in der Supermarktschlange und keine schlechten Tage. Ein Traum, nicht wahr? Da stellt sich die Frage: Warum nicht gleich jeden Tag zum Weltnettigkeitstag erklären?
Nun ja, wie jeder weiß, hat „nett“ in unserer Sprache so seine Tücken. „Nett“ kann vieles bedeuten, auch wenn es irgendwie nie so ganz das ist, was wir wirklich sagen wollen. „Ach, die neue Frisur ist ja… nett!“ – das klingt oft nicht gerade nach grenzenloser Begeisterung. Oder: „Das war aber nett gemeint.“ Jeder kennt diesen Satz, der zumeist übersetzt so viel bedeutet wie: „Geh weg mit deinem Tipp, ich hab schon genug eigene Probleme.“ Doch heute, am Weltnettigkeitstag, feiert genau diese Art von Nettigkeit ein großes Comeback.
Nettigkeit oder Naivität?
Also, was bedeutet es eigentlich, nett zu sein? Ein Lächeln an die mürrische Kassiererin zu verschenken, einem hektischen Mitmenschen die Vorfahrt zu lassen, obwohl er vermutlich auch ein bisschen langsamer könnte? Es sind die kleinen Gesten, die uns den Glauben an das Gute im Menschen zurückgeben sollen. Der Zyniker würde jetzt sagen: Nettigkeit ist doch nur die kleine Schwester der Naivität. Aber Moment mal! Wer würde das sagen – und dann ausgerechnet am Weltnettigkeitstag? Nein, heute lassen wir mal die Zyniker außen vor. Heute glauben wir an die Kraft der Freundlichkeit und machen uns stark für eine Dosis Menschlichkeit in unserem Alltag.
Und klar, es gibt gute Gründe, einen Tag wie diesen ernst zu nehmen. Die Psychologie hat schließlich bewiesen, dass Nettigkeit uns tatsächlich glücklicher macht. Wer anderen ein nettes Wort schenkt, erntet oft ein Lächeln zurück. Vielleicht läuft sogar die Kaffeemaschine in der Büroküche besser, wenn man mal höflich „Bitte“ und „Danke“ sagt. Nettigkeit mag nicht die Welt retten – aber sie rettet vielleicht den Morgenkaffee.
Vom „Kleinen“ zum „Großen“
Manchmal aber fühlt sich Nettigkeit wie eine wirklich große Herausforderung an. Zum Beispiel, wenn einem das Auto auf dem Weg zur Arbeit fast angefahren wird und der Schuldige einem dann noch das Fenster herunterlässt und motzt. Oder wenn jemand in der Schlange an der Kasse vordrängelt, während man sich gerade auf den letzten Moment für das Joghurt-Sonderangebot gefreut hat. In solchen Momenten ist Nettigkeit wirklich eine Kunst. Aber genau da liegt das Potenzial: Nettigkeit, die von Herzen kommt, ist eine Form von Größe, ein Moment des Ausbrechens aus unserem üblichen Trott.
Heute dürfen wir uns also ruhig mal der Herausforderung stellen und unsere innere Nettigkeitstrainerin herausholen. Vielleicht bedeutet das, der Kollegin mit der Tasse, die nach „Ich habe keine Zeit für Dich“-Vibes schreit, trotzdem freundlich zuzulächeln. Oder dem Paketboten, der zum dritten Mal das falsche Päckchen bringt, ein „Danke“ zu murmeln, statt frustriert die Tür zuzuknallen.
Nettigkeit – eine „Win-Win-Situation“ für alle!
Was wir am Weltnettigkeitstag wirklich zelebrieren, ist die Möglichkeit, dass Nettigkeit die Stimmung hebt – unsere eigene und die der anderen. Psychologen sagen ja, dass eine freundliche Geste oft zurückkommt wie ein Bumerang. Vielleicht gibt uns das Leben am Ende doch die Karmapunkte, die wir für spätere schlechte Tage ansammeln können. Heute ist der Tag, an dem man es versucht, weil Nettigkeit immer eine Chance ist, die Welt mit einem Zwinkern ein wenig besser zu machen.
Der Ernst des Nettseins
Wenn wir ehrlich sind, kann es zuweilen durchaus anstrengend sein, sich in Nettigkeit zu üben. Aber wie bei jeder guten Gewohnheit braucht es ein bisschen Übung, um besser darin zu werden. Warum also nicht am Weltnettigkeitstag anfangen und sich an eine Regel halten: „Lächeln, auch wenn’s schwerfällt.“ Und wer weiß, vielleicht klappt das mit der Nettigkeit morgen dann sogar ganz ohne den Feiertagsdruck.
Also, lasst uns heute einfach mal die Welt ein kleines Stück netter machen, jeder auf seine eigene Art – ob es ein ehrliches Lächeln, eine freundliche Geste oder ein verstecktes Kompliment ist. Vielleicht entdecken wir ja sogar, dass Nettsein gar nicht so schwer ist.
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