Tag & Nacht

Frankreich steht vor einem außergewöhnlichen Wetterereignis: Météo-France hat ab Sonntag, 22. Dezember, sechs Départements in Alarmbereitschaft versetzt. Während im Südosten Schneemassen und Lawinen drohen, kämpft der Westen mit orkanartigen Winden.


Schnee und Glätte: Alarmstufe Orange in den Alpenregionen

In den Départements Haute-Savoie, Savoie und Isère wurde es ab Sonntagmorgen ernst. Zunächst warnt Météo-France vor Schnee und Glätte, bevor ab 18 Uhr ein hohes Lawinenrisiko ausgerufen wird. Ein „bemerkenswerter Schnee-Ereignis“ wird erwartet:

  • Über 1.500 Meter könnten innerhalb von 48 Stunden bis zu einem Meter Neuschnee fallen.
  • Zwischen 1.000 und 1.500 Metern Höhe werden Schneemengen von 40 bis 60 Zentimetern prognostiziert.

Hinzu kommen starke Winde mit Geschwindigkeiten von 80 bis 100 km/h, die zu Schneewehen führen können. Die Präfektur der Haute-Savoie rät Autofahrern, winterfeste Bereifung oder Schneeketten mitzuführen und unnötige Fahrten zu vermeiden.


Lawinengefahr der höchsten Stufe

Ab Sonntagabend wird in den Bergmassiven der Haute-Savoie (Chablais, Aravis, Mont-Blanc), der Savoie (Haute-Tarentaise, Beaufortain, Vanoise, Maurienne) und der Isère (Belledonne, Grandes Rousses, Oisans) mit „großen Lawinen“ gerechnet. Diese könnten nicht nur Pisten und Wanderwege, sondern auch exponierte Bergstraßen und hochgelegene Infrastrukturen erreichen.

Météo-France betont, dass der frische Schnee sich auf einem instabilen Untergrund ablagert – ein gefährlicher Mix, der das Lawinenrisiko weiter erhöht. Auch am Montag bleiben die Bedingungen extrem: Starke Winde und anhaltende Schneefälle könnten die Situation noch verschärfen.


Orkanartige Böen im Westen Frankreichs

Während der Schnee den Südosten fest im Griff hat, trifft die Dépression „Enol“ auf die Küstenregionen der Normandie und der Bretagne. Bereits ab Sonntagmorgen sind die Départements Manche, Ille-et-Vilaine und Côtes-d’Armor in Alarmbereitschaft.

Mit Böen von bis zu 120 km/h entlang der Küste und etwa 80 km/h im Landesinneren werden erhebliche Schäden befürchtet. Laut Météo-France könnten ab Sonntag auch die Départements Finistère, Calvados und Seine-Maritime von starken Winden betroffen sein.


Was bedeutet das für Betroffene?

Die extreme Wetterlage erfordert höchste Vorsicht. Die Behörden appellieren an die Bevölkerung, unnötige Fahrten zu vermeiden, Schutzmaßnahmen zu ergreifen und sich regelmäßig über die aktuellen Entwicklungen zu informieren.

In den Bergen wird besonders Wintersportlern geraten, markierte Pisten nicht zu verlassen und auf Hinweise der Behörden zu achten. Die Lawinengefahr betrifft nicht nur Skigebiete, sondern auch Wanderwege und Bergdörfer.

An den Küstenregionen empfiehlt es sich, lose Gegenstände im Freien zu sichern und Sturmschäden vorzubeugen.


Ein unberechenbarer Winter

Ob Schneechaos in den Alpen oder Orkanstürme an der Atlantikküste – die Wetterlage zeigt die gewaltigen Kräfte der Natur. Der Winter hat erst begonnen, und bereits jetzt scheint klar: Frankreich wird in den kommenden Wochen wettertechnisch auf eine harte Probe gestellt.


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Frankreich?
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!