Tag & Nacht

Die USA haben die Weitergabe von Geheimdienstinformationen an die Ukraine eingestellt, erklärten US-Beamte gestern – nur wenige Tage nachdem Präsident Trump die Militärhilfe für das Land ausgesetzt hatte. Offizielle Stellen gaben an, dass diese Unterbrechungen darauf abzielen, die Ukraine unter Druck zu setzen, Trumps Plan zur Beendigung des Krieges mit Russland zu unterstützen.

Einige US-Beamte deuteten an, dass die Aussetzungen möglicherweise nur von kurzer Dauer sein könnten, falls der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Forderungen des Weißen Hauses nachgibt. Nach Drängen und Beratungen durch europäische Staats- und Regierungschefs bemüht sich Selenskyj nun, Trumps Gunst wieder zu gewinnen.

Europäische Staats- und Regierungschefs treffen sich heute in Brüssel, um zu beraten, wie sie die Ukraine unterstützen und gleichzeitig ihre eigenen militärischen Fähigkeiten stärken können. Doch Trumps Entscheidung, die US-Hilfe zurückzuhalten, könnte das Kräfteverhältnis auf dem Schlachtfeld verändern.

Ohne amerikanische Waffen könnten die ukrainischen Streitkräfte bereits in vier Monaten ins Wanken geraten, so Analysten. Rund 20 Prozent der ukrainischen Militärausrüstung stammen aus den USA. Doch diese 20 Prozent seien „die tödlichsten und wichtigsten“, erklärte ein Experte.

Der Oberste Gerichtshof stellt sich gegen Trump bei Auslandshilfe

Der Oberste Gerichtshof der USA hat gestern einen Eilantrag von Präsident Trump abgelehnt, fast zwei Milliarden Dollar an Auslandshilfe einzufrieren. Mit einer knappen Mehrheit von fünf zu vier Stimmen forderte das Gericht stattdessen ein untergeordnetes Gericht auf, seine Entscheidung vom Februar näher zu erläutern, mit der die Trump-Regierung zur Wiederaufnahme der Hilfszahlungen verpflichtet wurde.

Das Urteil ist eine der ersten Reaktionen des Gerichts auf Trumps Kampagne zur drastischen Kürzung staatlicher Ausgaben. Zwei konservative Richter schlossen sich den drei liberalen Mitgliedern des Gerichts an und bildeten die Mehrheit – ein Hinweis darauf, dass Trump auf mehr Skepsis im Obersten Gerichtshof stoßen könnte, als dessen überwiegend konservative Zusammensetzung vermuten lässt.

Direkte Gespräche zwischen den USA und der Hamas

US-Vertreter haben in Doha, Katar, direkte Gespräche mit der Hamas über die Geiseln im Gazastreifen geführt. Dies stellt eine Abkehr von der langjährigen amerikanischen Politik dar, sich nicht direkt mit Gruppen zu befassen, die von den USA als terroristisch eingestuft werden.

Die Verhandlungen konzentrierten sich auf die Freilassung von Edan Alexander, dem einzigen israelisch-amerikanischen Geisel, der noch am Leben sein soll, sowie auf die Rückgabe der Leichen von vier weiteren israelisch-amerikanischen Geiseln, die bei dem Hamas-geführten Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 entführt und nach Gaza verschleppt wurden. Dies erklärten ein israelischer und ein westlicher Beamter.

Die Ergebnisse der Gespräche waren zunächst unklar, doch Vermittler bemühen sich weiterhin, die derzeitige Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas zu verlängern und die Freilassung der verbliebenen Geiseln zu erreichen.

Gaza: Ein arabischer Plan zum Wiederaufbau des Gazastreifens lässt viele Fragen offen, und eine Lösung für die Nachkriegsordnung scheint weiterhin in weiter Ferne.

WEITERE WICHTIGE NACHRICHTEN

China: Ein Video-Blogger entdeckte in einem chinesischen Dorf eine Frau, die mit einer Kette um den Hals gefesselt war. Sein Video löste eine bedeutende Debatte über Frauenrechte aus.

Kriminalität: Die USA haben zwölf chinesische Staatsbürger wegen ihrer Beteiligung an einem hochentwickelten Hacker-Ring angeklagt, der Daten von Amerikanern gestohlen haben soll.

Syrien: Die Kämpfe im Nordosten des Landes haben sich verschärft und gefährden die Bemühungen der neuen Regierung, das Land zu stabilisieren.

Kalifornien: Tausende Campingplätze in den Nationalparks des Bundesstaates könnten aufgrund von Personalmangel geschlossen werden, wie aus einer internen Mitteilung hervorgeht.

Automobilbranche: Teslas Verkaufszahlen in Deutschland sind im Februar drastisch eingebrochen – Teil eines größeren Abschwungs in ganz Europa.

Wirtschaft: Adidas hat sein letztes Paar Yeezy-Sneaker verkauft und versucht, sich von der skandalträchtigen Partnerschaft mit dem Rapper Ye zu distanzieren.

Frankreich: Zeugen im Prozess gegen einen Chirurgen, der 299 Menschen – darunter vor allem Kinder – sexuell missbraucht haben soll, sagten aus, dass Warnzeichen lange ignoriert wurden.

Wissenschaft: Forscher haben ein Gen identifiziert, das offenbar hilft, den Alterungsprozess im weiblichen Gehirn zu verlangsamen.

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