Eine weitere dramatische Nacht im Ärmelkanal: Vor der Küste von Calais kenterte ein Boot mit 70 Menschen an Bord. Während 69 von ihnen gerettet wurden, konnte eine Person nicht mehr reanimiert werden.
Gefährliche Überfahrt mit tödlichem Ausgang
Die verzweifelte Flucht über den Ärmelkanal endete für einen Migranten tödlich. In der Nacht von Freitag auf Samstag kenterte ein Boot mit 70 Menschen an Bord im Schifffahrtskanal von Calais. Sofort eilte der französische Rettungsschlepper Abeille Normandie mit Unterstützung zweier weiterer Boote zur Unglücksstelle.
Doch die Lage war kritisch. Die Hälfte der Insassen besaß keine Rettungswesten, das Wasser war eiskalt und die Strömung tückisch. Zwei Personen wurden bewusstlos aus dem Wasser geborgen. Während eine von ihnen erfolgreich reanimiert werden konnte, verstarb die zweite kurz nach ihrer Evakuierung ins Krankenhaus von Marck-en-Calaisis.
Ein zunehmend riskanter Fluchtweg
Der Ärmelkanal gehört zu den meistbefahrenen Wasserstraßen der Welt. Mehr als 600 Handelsschiffe passieren täglich die Region, hinzu kommen tückische Wetterbedingungen mit starken Strömungen und plötzlich aufziehenden Stürmen. Trotzdem wagen Tausende von Menschen jedes Jahr die gefährliche Überfahrt – in der Hoffnung auf ein besseres Leben in Großbritannien.
Die Nacht des Unglücks war geprägt von zahlreichen Versuchen, die Meerenge zu überqueren. Der Präfekt der Nord- und Ärmelkanalküste warnte erneut eindringlich vor den lebensgefährlichen Bedingungen. Doch Warnungen halten viele nicht ab. Denn für die meisten gibt es keinen Weg zurück.
Ein Drama ohne Ende?
Diese Tragödie ist keine Ausnahme. Immer wieder kommt es zu tödlichen Unglücken. Die Kombination aus verzweifelten Menschen, skrupellosen Schleusern und unberechenbarer Natur fordert regelmäßig Opfer. Doch was ist die Alternative? Solange es keine sicheren und legalen Fluchtwege gibt, wird der Ärmelkanal für viele der einzige Ausweg bleiben – mit ungewissem Ausgang.
C. Hatty
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