Tag & Nacht

Der Winter hat Frankreich früher als erwartet fest im Griff. Mit dem Eintreffen des Sturmtiefs Caetano wurden am Donnerstag 58 Départements von Météo-France in Alarmbereitschaft versetzt. Grund sind heftige Schneefälle, gefährliches Glatteis und stürmische Winde.

Schneefall bis ins Flachland

Das Sturmtief zieht von Westen nach Osten und bringt erhebliche Schneemengen mit sich, die die Verkehrslage in vielen Regionen stark beeinträchtigen. Laut Météo-France werden in weiten Teilen des Nordens Schneefälle erwartet. „Zwischen 5 und 10 cm sind üblich, in höheren Lagen bis zu 20 cm“, heißt es im Wetterbericht. Besonders betroffen sind Gebiete zwischen Normandie, Zentrum, Burgund und Südelsass. In der Île-de-France wird mit 1 bis 5 cm Schnee gerechnet, in südlicheren Teilen der Region könnten es sogar bis zu 10 cm werden. Auch in den südlichen Alpen wird Schnee bis in tiefe Lagen erwartet.

Stürmische Winde bis 140 km/h

Die Wetterlage wird durch extreme Windgeschwindigkeiten verschärft. Entlang der Küste rechnen Meteorologen mit Böen zwischen 100 und 120 km/h, lokal sogar mit Spitzen von bis zu 140 km/h – vor allem in der südlichen Bretagne und auf exponierten Inseln. Im Landesinneren können die Winde ebenfalls Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h erreichen, im Massif Central sogar 130 km/h und auf den höchsten Gipfeln der Alpen über 150 km/h.

Einschränkungen im Verkehr

Die Wetterlage hat bereits zu erheblichen Einschränkungen geführt. Für Lkw über 7,5 Tonnen gelten in mehreren Départements strenge Auflagen. Die Geschwindigkeit wurde um 20 km/h reduziert, Überholmanöver sind untersagt. Diese Maßnahmen traten am frühen Morgen in der Normandie, der Bretagne und angrenzenden Regionen in Kraft und wurden später auf andere Départements im Zentrum ausgeweitet. In der Île-de-France gilt die Geschwindigkeitsbegrenzung für alle Fahrzeuge.

Auch der öffentliche Nahverkehr ist betroffen. In vier Départements der Normandie (Orne, Calvados, Manche, Eure) sowie in Eure-et-Loir wurden die Schülertransporte aus Sicherheitsgründen eingestellt. Die SNCF hat vorsorglich mehrere Zugverbindungen gestoppt, darunter die Strecken Bordeaux-La Rochelle, Limoges-Poitiers und Limoges-Périgueux.

Gefährliches Glatteis erwartet

Die Wetterwarnung bleibt auch für Freitag bestehen, wenngleich die Zahl der betroffenen Départements auf 31 sinkt. Eine spezielle Warnung gilt für „Schnee und Glatteis“: Die Temperaturen werden deutlich sinken, was zu einer erneuten Vereisung der bereits verschneiten Straßen führen wird. Dadurch könnten die Straßen noch gefährlicher werden.

Ein Winteranfang mit Hindernissen

Der frühe Wintereinbruch stellt viele Regionen Frankreichs vor erhebliche Herausforderungen. Besonders der starke Wind in Kombination mit Schnee und Glatteis wird noch Tage lang für schwierige Bedingungen sorgen. Ob sich die Lage zum Wochenende hin beruhigt, bleibt abzuwarten. In jedem Fall ist Vorsicht das Gebot der Stunde – auf den Straßen ebenso wie zu Fuß.

https://twitter.com/VigiMeteoFrance/status/1859461972229546461

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