Tag & Nacht

Am Freitag, dem 21. Oktober, wurde der Tag des Regenwurms begangen. Und das mit gutem Grund: Die Spezies, deren Population gerade zusammenbricht, ist wichtig für das Leben in unseren Böden. Seit mehreren Jahren bereits schlagen Experten Alarm.

Die Menge der Regenwürmer ist von 2 Tonnen pro Hektar im Jahr 1950 auf heute weniger als 200 kg pro Hektar zurückgegangen. Und nach den neuesten Erkenntnissen des IPCC wird ihre Population weiter sinken. Die Art spielt jedoch eine wesentliche Rolle für die Biodiversität.

Regenwürmer verbessern die Porosität des Bodens, er kann dadurch den Regen besser aufnehmen – allein dank der Gänge, die sie bauen. Ihr Hin und Her zwischen tieferen Schichten und der Bodenoberfläche durchmischt den Boden und verjüngt ihn auf ganz natürliche Weise und ohne einen Cent auszugeben. Da der Regenwurm für die Fruchtbarkeit des Bodens unerlässlich ist, verdient er nach Meinung der Experten seinen „Tag des Regenwurms“.

Doch leider ist seine Existenz heute größtenteils durch die Landwirtschaft bedroht, die offensichtlich lieber auf die Fähigkeiten des Regenwurms verzichtet: Die intensivierte konventionelle Landwirtschaft berücksichtigt keine lebenden Böden. Ihre Düngemittel bringen das Leben der Regenwürmer in Gefahr, mahnen Agrarwissenschaftler. Aber: Nicht nur Pestizide töten die Regenwürmer, sondern auch die mechanischen Werkzeuge. Schätzungen gehen davon aus, dass die Pflüge der Bauern 95% aller Würmer zerstört, die ihnen in den Weg geraten.

Die Folge: 2019 zeigte ein Bericht, dass bereits mehr als 60% der Böden weltweit als Folge menschlicher Aktivitäten geschädigt seien. „Ein Phänomen, das sich verschärft und das sich mit dem Klimawandel noch verschärfen könnte“, stellte die Umweltagentur Ademe fest. Ein Prozentsatz, der erheblich reduziert werden könnte, „wenn man das Ökosystem sich selbst regenerieren ließe“, so die Experten.

Im Dezember 2021 erkannte der französische Staat an, dass Pestizide die Böden verarmen lassen und Regenwürmer töten, aber es gab keine Entscheidung, die positive Auswirkungen auf die Regenwürmer hatte. dazu muss gesagt werden, dass der Regenwurm im Gegensatz zu anderen Arten keine rechtliche Anerkennung findet. In dem Moment, in dem er von den Gesetzgebern als schützenswerte Art anerkannt wird, kann man ihm Rechte einräumen.

Bis dahin kann man nur hoffen, dass die Bevölkerung sich bewusst wird, dass der Boden ein lebendiger Lebensraum ist, in dem sich 3/4 der terrestrischen Biodiversität befindet, so Agrarwissenschaftler.

Man muss schon die Jüngsten für die Bedeutung der Regenwürmer sensibilisieren, ihre Anatomie erklären, was sie zum Leben brauchen und wie sie sich vermehren…


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Frankreich?
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!