Mehrere indische Flugzeuge wurden in Pakistan abgeschossen, nachdem Indien Luftangriffe auf pakistanisches Gebiet und die von Pakistan kontrollierte Region Kaschmir durchgeführt hatte – laut indischen Beamten, westlichen Diplomaten und lokalen Medien waren es zwei oder drei Maschinen, während Pakistan von fünf Flugzeugen und mindestens einer Drohne spricht.
Die entscheidende Frage: Wird Pakistan nun seinerseits mit einem Angriff auf indisches Staatsgebiet reagieren?
Bislang hält sich Pakistan alle Optionen offen. Diplomaten und Analysten äußerten jedoch die Hoffnung, dass ein offener Krieg vermieden werden könne. Der pakistanische Verteidigungsminister begrüßte mögliche Vermittlungsversuche der USA zur Entschärfung der Lage mit Indien.
Laut pakistanischem Militär starben bei den indischen Angriffen auf sechs Orte in der von Pakistan kontrollierten Kaschmirregion und in der Provinz Punjab über 20 Menschen, Dutzende wurden verletzt. Auf indischer Seite meldeten Bewohner von Kaschmir mindestens zehn Tote durch pakistanischen Beschuss.
Obwohl Indien seinen Angriff unter dem Namen „Operation Sindoor“ als Vergeltung für den Terroranschlag im letzten Monat – bei dem 26 Menschen starben – als Erfolg feierte, mehren sich Hinweise auf erhebliche eigene Verluste.
Kein neuer Papst am ersten Tag des Konklaves
Schwarzer Rauch stieg aus dem Schornstein über der Sixtinischen Kapelle – das erste Wahlverfahren für einen neuen Papst brachte kein Ergebnis. Die Kardinäle kommen heute erneut zusammen, um weiter abzustimmen.
Ein schneller Ausgang war ohnehin nicht erwartet worden. Mit 133 Kardinälen, so viele wie nie zuvor, ist dieses Konklave ein historisches Ereignis. Die Teilnehmer leben während des Konklave ohne Telefon oder Internetzugang in völliger Abgeschiedenheit von der Aussenwelt – und unter dem Schwur völliger Verschwiegenheit. Erst wenn eine Zwei-Drittel-Mehrheit erreicht ist, steht ein neuer Papst fest.
Wie lange das Konklave dauern wird, ist unklar. Die letzten beiden Wahlen waren nach zwei Tagen abgeschlossen. Ein erfahrener Kardinal riet jedenfalls augenzwinkernd: „Nehmen Sie ein gutes Buch mit.“
Dutzende Tote bei israelischen Luftangriffen auf Gaza
Gestern wurde der Gazastreifen erneut von Luftangriffen erschüttert – laut der palästinensischen Gesundheitsbehörde kamen dabei mindestens 59 Menschen ums Leben. Israels Verteidigungsminister nannte erste Details zu einem Plan, große Teile des Gazastreifens unter Kontrolle zu bringen und alle zwei Millionen Bewohner in den Süden umzusiedeln.
Die schwerste Bombe schlug in der Nähe eines beliebten Cafés in Gaza-Stadt ein, wo viele junge Menschen das Internet nutzen wollten – 33 Menschen starben laut Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza. Die Offensive verschärft eine ohnehin katastrophale humanitäre Lage: Seit Israel im März die Lieferung von Hilfsgütern blockiert, hat sich der Hunger dramatisch verschärft.
In einer Ansprache an das Militär erklärte der israelische Verteidigungsminister, die Umsiedlung der palästinensischen Bevölkerung sei Teil einer Offensive, die nach Präsident Trumps geplantem Besuch im Nahen Osten nächste Woche beginnen solle. Bis dahin, so sagte er, habe die Hamas „ein Zeitfenster“, um sich auf neue Waffenstillstandsverhandlungen einzulassen und israelische Geiseln freizulassen.
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Rwanda: Die Trump-Regierung verhandelt mit Ruanda über die Aufnahme abgeschobener Migranten – ein Vorstoß, der an Großbritanniens gescheitertem Versuch erinnert.
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Handel: Präsident Trump will heute ein Handelsabkommen mit Großbritannien verkünden.
Migration: Die US-Regierung plant die Abschiebung von Migranten nach Libyen – beide dort rivalisierenden Regierungen dementieren jedoch eine solche Einigung.
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Krieg in der Ukraine
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