Die Vendée ist nicht einfach nur eine Küstenregion im Westen Frankreichs. Sie ist ein wahres Freiluft-Spielzimmer für alle, die Natur, Action und Kultur lieben. Und 2025 legt sie nochmal eine Schippe drauf: Wettkämpfe auf dem Wasser, sportliche Grenzerfahrungen auf zwei Rädern und entspannte Naturerkundungen, die zeigen, dass man auch mit Stil und Rücksicht reisen kann.
Wellen, Wettkampf, Wildheit: Die Vendée Va’a
Stell dir vor: Du stehst am Strand von Les Sables d’Olonne. Der Wind spielt mit den Wimpeln, das Salzwasser riecht nach Freiheit und ein dumpfer Trommelschlag kündigt an, was gleich passiert. Ein Haka ertönt. Gänsehaut-Moment.
Die Vendée Va’a ist mehr als ein Rennen – sie ist ein Hauch von Südsee mitten in Frankreich. Polynesische Pirogen gleiten über den Atlantik, angetrieben von kraftvollen Ruderschlägen, Teamgeist und einer tiefen Verbindung zur Natur. Drei Tage lang geht’s hier nicht nur um Meter und Minuten, sondern um Leidenschaft. Männer, Frauen und Jugendliche stellen sich den Wellen auf Distanzen, die bis zu 128 Kilometer reichen.
Aber warum bleibt man nicht einfach am Ufer stehen? Weil dort das polynesische Dorf lockt – mit buntem Handwerk, rhythmischem Tanz, duftender Küche und einem Lächeln, das man so schnell nicht vergisst. Eine Reise ohne Jetlag direkt in die Seele Ozeaniens.
Von null auf Ironman in einem Atemzug
Du meinst, 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und ein Marathon hintendran klingen wie ein schlechter Scherz? Für viele ist es genau das Gegenteil – ein Lebenstraum.
Am 22. Juni verwandelt sich Les Sables d’Olonne in ein Triathlon-Mekka. Die erste Ausgabe des Full Ironman zieht Athleten aus der ganzen Welt an. Der Schwimmstart? Spektakulär im berühmten Kanal, den auch die Segler der Vendée Globe nutzen. Danach schwingt sich das Peloton auf die Sättel – durch Dünenlandschaften, Wälder und pittoreske Dörfer. Die finale Laufrunde? Ein Marathon, der über die Promenade führt, begleitet vom Jubel der Zuschauer und dem Klang der Brandung.
Wer da nicht ins Schwitzen kommt – ist wohl schon längst im Ziel.
Graveln bis zum Horizont: Festival Gravel en Vie
Zwei Tage im April, drei Strecken (50, 80, 160 km), unzählige Eindrücke: Das Gravel en Vie-Festival ist ein Muss für alle, die gern auf Abwegen unterwegs sind. Ob Einsteiger oder Hardcore-Radler – hier findet jeder seinen Weg. Die Trails führen durchs ländliche Herz der Vendée, über Feldwege, kleine Sträßchen und – immer wieder – mit Blick aufs Meer.
Warum Gravel-Biken? Weil es die perfekte Mischung ist: Freiheit, Herausforderung und das gute Gefühl, die Welt mal ohne Motor kennenzulernen. Und danach? Füße hoch, ein Glas Pineau und den Sonnenuntergang genießen.
Wasserspaß hoch zehn im Atlantic Wake Park
Es gibt Orte, die sofort gute Laune machen. Der Atlantic Wake Park ist so einer. Schon der Anblick des spiegelglatten Wassers und der futuristischen Anlagen lässt das Adrenalin tanzen. Wakeboard, Kneeboard, Wasserski – alles am Start, und das auf einem 750 Meter langen Lift.
Klingt zu sportlich? Kein Problem. Die „Warrior Game“-Parcours, riesige aufblasbare Spielflächen und Kletterzonen sorgen für Fun pur – nicht nur für die Kids. Wer’s ausprobiert hat, weiß: Nass sein ist hier ein Zustand, kein Problem.
Natur mit allen Sinnen: Das grüne Gesicht der Vendée
Wer lieber leise staunt statt laut jubelt, findet im Süden der Region sein Glück. Mit dem E-Scooter durch das Marais Poitevin zu cruisen – das ist wie ein Spaziergang auf Rädern durch ein Gemälde. Schilf, Wasserläufe, Vogelstimmen – alles da. Nur das Gedränge bleibt aus.
Noch intensiver wird’s beim „vélo sensorielle“. Klingt technisch, ist aber total simpel: Radfahren mit offenen Augen, Ohren und Herzen. Das Marais Breton Vendéen ist die Kulisse für ein Erlebnis, bei dem man wirklich ankommt – bei sich selbst und in der Natur.
Ob Kanutour oder Duftprobe in einer alten Saline, hier geht’s um Wahrnehmung statt Wegstrecke.
Tipps zum Schluss
Die Vendée hat eine Menge Trümpfe in der Hand – und spielt sie mit Charme und Vielfalt aus. Egal ob du sportlich an deine Grenzen gehst oder lieber gemütlich durch die Landschaft rollst, ob du Salzwasser schmeckst oder regionale Küche genießt – diese Region hat das gewisse Etwas.
Und mal ehrlich: Wann hast du das letzte Mal etwas zum ersten Mal gemacht?
Ein Reisebericht von V.O.Yager
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