Tag & Nacht

Mindestens 1,272 Millionen Menschen nahmen nach Angaben des Innenministeriums am Dienstag in ganz Frankreich an den Demonstrationen gegen die ungeliebte Rentenreform teil, eine Rekordzahl.

Laut Präfektur gingen mindestens 87.000 Menschen in Paris auf die Straße, 45.000 waren es in Lyon, 40.000 in Marseille, 28.000 in Nantes, 23.000 in Rennes, 10.500 in Châteauroux, 7.500 in Béziers usw. Die meisten Demonstrationen zählten mehr Teilnehmer als am 19. Januar, auch in kleinen und mittelgroßen Städten.

Die Gewerkschaft CGT gab die Zahl der Demonstrierenden in ganz Frankreich mit etwa 2,8 Millionen an. Die Streikquote war am Dienstag in den meisten Sektoren (SNCF, öffentlicher Dienst usw.) jedoch rückläufig.
Am Abend des 31. Januar kündigten die Gewerkschaften zwei weitere landesweite Mobilisierungstage für den 7. und 11. Februar an. Diese Tage fallen in die erste Woche der französischen Winterschulferien. Die Gewerkschaften rufen rufen ausserdem dazu auf, bis zum kommenden Dienstag, „die Aktionen, Initiativen, Treffen oder Generalversammlungen überall im Land in Betrieben und Dienststellen und an Studienorten auch durch Streiks zu vervielfachen“. Ziel ist es, den Druck der Straße auf die Regierung zu erhöhen, um sie zum Einlenken zu bewegen und gleichzeitig die parlamentarische Debatte zu beeinflussen, die bereits am Montag in der Nationalversammlung begonnen hat.

„Die Rentenreform wirft Fragen und Zweifel auf. Wir hören sie“, erklärte Elisabeth Borne am Dienstagabend, bekräftigte jedoch gleichzeitig, dass ihre Regierung den eingeschlagenen Kurs der Reform beibehalte. Die Premierministerin erklärte in einem Tweet: „Die parlamentarische Debatte beginnt. Sie wird es ermöglichen, in aller Transparenz unser Ziel zu erreichen: die Zukunft unseres umlagefinanzierten Systems zu sichern. Das ist unsere Verantwortung!“.

„Wenn Sie weiterhin mobilisieren, dann tun Sie das mit Respekt vor den Franzosen, die arbeiten, die morgens aufstehen, denn am Ende, wenn es Blockaden gibt, sind sie immer die Leidtragenden“, argumentierte seinerseits der Minister für öffentliche Finanzen Gabriel Attal in der Nachrichtensendung „20 Uhr“ des französischen Fernsehsenders TF1.


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