Tag & Nacht

Warmes und ruhiges Wetter ermutigt Migranten dazu, die gefährliche Überfahrt von Frankreich nach Großbritannien zu wagen. Und die Marine und die Küstenwache stehe unter Druck, um zu verhindern, dass noch mehr Menschen bei einer versuchten. Überfahrt ihr Leben verlieren.

Bei einer Rettungsaktion wurden laut der Agentur AFP am Montag 56 Migranten, darunter eine schwangere Frau und Kinder, aus einem Schlauchboot gerettet, dessen Motor ausgefallen war. Dutzende von Menschen sassen dicht gedrängt in dem Boot, das in den frühen Morgenstunden des Montags die französische Küste verließ, um die gefährliche Fahrt nach Grossbritannien zu wagen.

Zwei Stunden nach dem Auslaufen setzte der Außenbordmotor aus, so dass die Flüchtlinge aus dem Nahen Osten und Afrika hilflos in einer der meist befahrenen Schifffahrtsstrasse der Welt trieben.

Eine schwangere Frau gehörte zu den ersten, die gerettet wurden, ebenso wie ein etwa siebenjähriges Mädchen.

Das Rettungsschiff, ein Schlepper, der normalerweise eingesetzt wird, um Schiffe in Seenot zurück in den Hafen zu schleppen, wurde am Montag gegen 7:00 Uhr morgens von der regionalen Rettungsleitstelle in Gris-Nez alarmiert, um nach dem Schlauchboot zu suchen.

Die Zahl der Überquerungen des Ärmelkanals mit Booten durch Migranten und Asylsuchende war vor 2019 eher niedrig, ist aber seither explodiert. Allein im Jahr 2021 wurden 28.526 Flüchtlinge registriert.

Auch die Zahl der Todesfälle hat zugenommen. Allein am 24. November letzten Jahres starben mindestens 27 Menschen im Ärmelkanal.

Lesen Sie auch: Ärmelkanal: Schiffbruch eines Migrantenbootes fordert mehr als 20 Tote vor der Küste von Calais

Die illegalen Grenzübertritte sind zu einer dauerhaften Quelle von Spannungen zwischen London und Paris geworden und die rechtskonservative Regierung in Großbritannien drängt Frankreich dazu, mehr zu tun, um den Flüchtlingszustrom zu stoppen.

Lesen Sie auch: Boris Johnson fordert Frankreich auf, alle Migranten, die den Ärmelkanal überqueren, zurückzunehmen

Das britische Parlament hat vor kurzem ein umstrittenes Gesetz verabschiedet, das die Strafen für Menschenschmuggel auf maximal lebenslänglich erhöht und Gefängnisstrafen für jeden vorsieht, der illegal ins Land einreist. Im vergangenen Monat stellte Premierminister Boris Johnson außerdem viel kritisierte Pläne vor, alle illegal ins Vereinigte Königreich eingereisten Personen sowie alle, die seit dem 1. Januar illegal eingereist sind, nach Ruanda in Zentralafrika abzuschieben.

Im Jahr 2022 haben bisher schon rund 7.000 Migranten und Asylbewerber das Vereinigte Königreich erreicht, mehr als dreimal so viele wie zu diesem Zeitpunkt im letzten Jahr


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Frankreich?
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!