Tag & Nacht

Die Hitzewellen sind zwar vorbei, aber in vielen Regionen Frankreichs gibt es immer noch Wasserbeschränkungen. 

Der September ist da, der Herbst rückt näher, Gewitter und Regen werden häufiger. Und dennoch lässt die Trockenheit trotz sinkender Temperaturen nicht nach. Einige Flüsse wie die Loire haben stellenweise immer noch einen kritisch niedrigen Wasserstand, und in vielen Departements herrscht immer noch verstärkte Alarmbereitschaft für Trockenheit und Dürre. Die Wasserbeschränkungen scheinen somit noch einige Zeit andauern zu müssen.

Warum hält die Dürre an?
Der anhaltende Wassermangel hat sich trotz sinkender Temperaturen noch nicht gebessert. Die stellenweise geringen Regenmengen zum, aber auch die Art und Weise, wie der Regen fiel, erklären den anhaltenden Wassernotstand.

Laut der Website Eaufrance, einem öffentlichen Wasser-Informationsdienst, sind „effiziente“ Niederschläge nur diejenigen, die das Grundwasser auffüllen, das laut dem Centre d’Information sur l’Eau die wichtigste Trinkwasserquelle in Frankreich ist. Im Sommer sind die Niederschläge jedoch weniger effizient, da sie oft von den Blättern der Bäume absorbiert und dann durch Verdunstung direkt in die Atmosphäre abgegeben werden, ohne dass sie den Boden erreichen können. Der Boden ist nach dem Sommer in vielen Regionen zu trocken und zu hart geworden, sodass er das Wasser weniger leicht aufnimmt, was wiederum zu Überschwemmungen führen kann.

Deshalb sind zeitlich versetzte Regenfälle in Form von leichten Niederschlägen viel wünschenswerter als plötzliche und kurze Niederschläge, wie wir sie derzeit erleben; aus diesem Grund konnten die Gewitter das große Wasserdefizit, das sich im Juli und August angesammelt hatte, bisher nicht wieder ausgleichen. Vor dem Sommer sagte Météo France voraus, dass die Hitze bis September/Oktober anhalten würde. Und genau das gilt auch für die Dürre.

Welche Einschränkungen gelten weiterhin?
Weil die Dürre andauert, „werden die meisten Beschränkungen bis Ende Oktober, einige sogar bis Ende November erlassen“, wird Marillys Macé, Generaldirektorin des Centre d’Information sur l’Eau, von der Zeitung La Dépêche zitiert.

Laut dem Ministerium für den ökologischen Übergang waren am 6. September in 93 Departements immer noch Gemeinden wegen Wasserknappheit in den Zustand der „Warnung“, der „verstärkten Warnung“ oder der „Krise“ versetzt. Lediglich in Paris, Hauts-de-Seine und Seine-Saint-Denis gilt „nur“ der Zustand „Wachsamkeit“.

Die Anweisungen variieren zwischen den betroffenen Gebieten: Bei „Krise“ ist zum Beispiel das Bewässern von Rasenflächen in den Gemeinden verboten. Dasselbe gilt für Golfplätze oder das Füllen von privaten Schwimmbädern.

Das Ministerium appelliert an die Verantwortung jedes Einzelnen und bittet darum, zum Beispiel Waschmaschinen nur gefüllt laufen zu lassen, um unnötigen Wasserverbrauch zu vermeiden.


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