Russland hat gestern einen massiven Drohnen- und Raketenangriff auf die Ukraine gestartet, kurz nachdem Donald Trump Wladimir Putin dafür scharf dafür kritisiert hatte, lediglich „sinnlose“ Schritte in Richtung Frieden zu unternehmen.
Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, Russland habe 728 Sprengstoffdrohnen und Täuschkörper abgefeuert – ein Rekordwert für eine einzige Nacht, der den dringenden Bedarf der Ukraine an Verteidigungswaffen unterstreiche. Trump, der erst vergangene Woche alle Waffenlieferungen an die Ukraine ausgesetzt hatte, erklärte am Montag, die USA würden diese nun wieder aufnehmen, da das Land „sehr hart getroffen“ werde.
Putins Kalkül: Trumps neuer scharfer Ton hat bislang wenig Einfluss auf Russlands Eskalationsstrategie gezeigt. Quellen im Kreml berichten, Putin sei überzeugt, dass Russlands militärische Überlegenheit auf dem Schlachtfeld zunehme und die ukrainischen Verteidigungslinien in den kommenden Monaten zusammenbrechen könnten. „Er wird seine Ziele in der Ukraine nicht für eine Verbesserung der Beziehungen zu Trump opfern“, sagte ein Experte.
Strafmaßnahmen: Führende Republikaner im US-Senat erklärten, es zeichne sich eine Abstimmung über ein Gesetz ab, das Sanktionen gegen Länder vorsieht, die russisches Öl kaufen.
Trump droht weiteren Ländern mit Zöllen
Trump teilte gestern Algerien, Brunei, Libyen, Irak, Moldawien, den Philippinen und Sri Lanka mit, dass ihre Exporte in die USA mit hohen Zöllen belegt würden, sofern sie nicht bis zum 1. August neue Handelsabkommen mit den USA aushandelten. Mindestens 21 Länder haben bereits Schreiben mit entsprechenden Drohungen erhalten.
Die jüngsten Schreiben kündigten Zölle von 20 Prozent für die Philippinen sowie 30 Prozent für Libyen und Irak an. Zudem drohte Trump Brasilien mit Strafzöllen von 50 Prozent, nachdem er die dortigen Behörden beschuldigte, seinen politischen Verbündeten, den ehemaligen Präsidenten Jair Bolsonaro, unfair zu behandeln. Brasiliens derzeitiger Präsident Luiz Inácio Lula da Silva erklärte, sein Land werde im Falle von Strafzöllen entsprechend reagieren.
Die EU bemüht sich, noch diese Woche einen Vertragsentwurf vorzulegen, um flächendeckende Zölle zu verhindern. Trump kündigte zudem an, einen Zoll von 50 Prozent auf Kupferimporte zu erheben, was den Kupferpreis in den USA umgehend in die Höhe schnellen ließ.
Sein Kurs setzt sich durch: Die zentralen Elemente von Trumps politischer Agenda treten nun immer deutlicher hervor. Seine umfangreichen Steuersenkungen sind Gesetz, und sein Handelskrieg nimmt Gestalt an. Das Schicksal der US-Wirtschaft liegt damit nun vollständig in seiner Hand.
Ehemaliger Präsident Südkoreas erneut in Haft
Yoon Suk Yeol, Südkoreas abgesetzter Präsident, der sich vor Gericht verantworten musste, nachdem er im vergangenen Jahr versucht hatte, sein Land unter Kriegsrecht zu stellen, wurde gestern erneut festgenommen und ins Gefängnis zurückgebracht.
Ein vom neuen Präsidenten Lee Jae Myung eingesetzter Sonderstaatsanwalt warf Yoon zusätzliche Straftaten vor, darunter Behinderung der Justiz, und beantragte einen Haftbefehl. Bei der Ausstellung des Haftbefehls erklärte der Richter, Yoon könnte Beweise vernichten, sollte er auf freiem Fuß bleiben. Die Sonderstaatsanwaltschaft strebte Yoons erneute Inhaftierung an, seit sie ihre Arbeit im vergangenen Monat aufgenommen hat.
WEITERE WICHTIGE NACHRICHTEN
Texas: Die Zahl der Todesopfer nach den verheerenden Überschwemmungen stieg auf 120, 173 Menschen werden weiterhin vermisst.
USA: Die Trump-Regierung scheint Beamte ins Visier zu nehmen, die die Ermittlungen zu den Russland-Kontakten der Trump-Kampagne 2016 geleitet hatten.
Soziale Medien: Linda Yaccarino, Geschäftsführerin von X und enge Vertraute von Elon Musk, kündigte ihren Rücktritt an.
Afrika: Trump traf im Weißen Haus die Staats- und Regierungschefs von Gabun, Guinea-Bissau, Liberia, Mauretanien und Senegal. Die US-Regierung konzentriert sich bei diesen Gesprächen auf Handelsfragen, während sie humanitäre Hilfen stark kürzt.
Libanon: Trotz Waffenstillstand leitete Israel neue Bodenoperationen in Teilen des Südens ein.
Naher Osten: Israel und Syrien waren jahrzehntelang Feinde. Nun eint sie ihre Abneigung gegenüber Iran.
Gaza: Eine britische Chirurgin berichtete von ihren drei Wochen als Ärztin im Gazastreifen. „Sie sind bereit, für einen Sack Reis zu sterben.“
Europa: Einer Studie zufolge könnte der Klimawandel die Zahl der Todesopfer während der jüngsten Hitzewelle in Europa verdreifacht haben.
Umwelt: Eine neue Studie liefert erstmals eine Schätzung der Nanoplastik-Verschmutzung in den Weltmeeren. Das Ausmaß ist enorm.
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!