Tag & Nacht




Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Israel beschuldigt, eine ihrer Einrichtungen im Zentrum des Gazastreifens angegriffen zu haben. Zuvor hatte das israelische Militär seine Einsätze in der Stadt Deir al-Balah ausgeweitet – einem Gebiet, das bis dahin weitgehend von Zerstörungen verschont geblieben war.

Israel hatte Deir al-Balah zunächst gemieden, da befürchtet wurde, dass Hamas dort israelische und ausländische Geiseln festhalte. Diese Zurückhaltung scheint nun jedoch aufgegeben zu werden.

Nach Angaben der WHO wurde am Montag ein Wohngebäude für Mitarbeitende der Organisation durch Luftangriffe beschädigt. Israelische Streitkräfte seien zudem in das Gebäude eingedrungen, hätten männliche Mitarbeitende und dort Schutz suchende Familienangehörige gefesselt, entkleidet und unter Waffengewalt festgehalten. Frauen und Kinder seien gewaltsam evakuiert worden, teilte die Organisation mit.

Ein Sprecher des israelischen Militärs erklärte, der Angriff habe stattgefunden, nachdem das Personal evakuiert worden sei. Zudem seien israelische Soldaten in der Umgebung unter Beschuss geraten und hätten entsprechend reagiert.

Kontext: Deir al-Balah war zu einem informellen Zufluchtsort für Palästinenser geworden, die aus anderen Teilen des Gazastreifens fliehen mussten. In der Stadt entstanden große Zeltlager. Zudem beherbergt Deir al-Balah Lagerhäuser der Vereinten Nationen sowie Unterkünfte für UN-Mitarbeitende.


Ozzy Osbourne ist tot

Ozzy Osbourne, der als „Prince of Darkness“ mit Black Sabbath das Genre des Heavy Metal mitbegründete und später als Reality-TV-Star weltweit bekannt wurde, ist im Alter von 76 Jahren gestorben. In den letzten Jahren war er wegen einer speziellen Form der Parkinson-Krankheit in Behandlung.

Sein letztes Konzert gab Osbourne erst in diesem Monat – bei einem Festival in seiner Heimatstadt Birmingham, England. Auf einem schwarzen Thron sitzend und sichtlich bewegt von der Begeisterung des Publikums, verabschiedete er sich von der Bühne – gemeinsam mit der Originalbesetzung von Black Sabbath.

Osbourne und Black Sabbath prägten einen von Horrorästhetik geprägten Look, der eine düstere Alternative zum bunten Tie-Dye der Hippie-Ära darstellte.


Ukraine: Erste regierungskritische Proteste seit Kriegsbeginn richten sich gegen Selenskyj

Tausende Menschen demonstrierten gestern in der ukrainischen Hauptstadt Kiew gegen Bestrebungen der Regierung unter Präsident Wolodymyr Selenskyj, bestehende Antikorruptionsstrukturen abzubauen. Es war die erste größere regierungskritische Kundgebung seit Beginn des russischen Angriffskriegs.

Wenige Stunden vor der Demonstration, an der sowohl Zivilistinnen und Zivilisten als auch Soldaten teilnahmen, verabschiedete das Parlament ein Gesetz, das zwei zentralen Antikorruptionsbehörden ihre Unabhängigkeit entzieht. Zudem erhält der Generalstaatsanwalt – ein vom Präsidenten ernannter Beamter – neue Kompetenzen gegenüber diesen Behörden.


WEITERE WICHTIGE NACHRICHTEN

Bangladesch: Beim Absturz eines Kampfjets auf eine Schule kamen 31 Menschen ums Leben – die meisten von ihnen Kinder. Das Unglück löste landesweite Trauer aus.

Handel: Nach einem Treffen mit dem philippinischen Präsidenten Ferdinand Marcos Jr. verkündete US-Präsident Donald Trump ein neues Handelsabkommen. Kurz darauf kündigte er eine ähnliche Einigung mit Japan an, das die Zölle von 25 auf 15 Prozent senken könnte.

USA: Repräsentantenhaus-Sprecher Mike Johnson kündigte an, die Kammer bis September zu schließen, um eine Abstimmung zur Offenlegung der Epstein-Akten zu verhindern.

Diplomatie: Die USA erklärten ihren Austritt aus der UNESCO, der UN-Kulturorganisation – ein weiterer Schritt der Trump-Administration zum Rückzug aus internationalen Institutionen.

Europa: Wegen wachsender Handelskonflikte und einem schwächelnden Dollar gewinnt der Euro weiter an Wert.

Afrika: Nach einem Erdrutsch in einer inoffiziellen Goldmine in der Demokratischen Republik Kongo werden noch zahlreiche Menschen vermisst.

Österreich: Kanzler Christian Stocker kündigte in einem Interview an, dass sein Land die Militärausgaben verdoppeln werde. Der Traum von Abrüstung sei „nun vorbei“.

Iran: Angriffe durch Israel und die USA haben nationalistische Gefühle im Land entfacht. Das wirtschaftlich angeschlagene Regime versucht, davon politisch zu profitieren.

Autor: P. Tiko

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