Mindestens 19 Menschen sind gestern in Nepals Hauptstadt Kathmandu bei Demonstrationen gegen Korruption und ein von der Regierung verhängtes Verbot sozialer Medien ums Leben gekommen, wie offizielle Stellen mitteilten. Die Proteste wurden von Sicherheitskräften mit Gewalt beantwortet und weiteten sich rasch über Kathmandu hinaus aus – es waren die umfangreichsten Unruhen an einem einzelnen Tag in der jüngeren Geschichte des Landes.
Am frühen Morgen erklärten sich Regierungsvertreter bereit, die Einschränkungen für soziale Medien zu lockern. Die Kritik an der ausbleibenden Korruptionsbekämpfung blieb jedoch unbeantwortet.
Die überwiegend jungen Demonstrierenden, die sich selbst als Teil des „Gen-Z-Protests“ bezeichnen, reagierten wütend auf das ihrer Ansicht nach mangelnde Vorgehen gegen Korruption in höchsten Regierungskreisen sowie auf das Verbot von Apps wie Facebook und WhatsApp. Regierungsstellen begründeten die Maßnahme mit der Nichteinhaltung gesetzlicher Auflagen durch die Plattformen – die Protestierenden hingegen sahen darin einen Angriff auf die Meinungsfreiheit.
„Um den Forderungen der Gen Z gerecht zu werden, wird das Verbot sozialer Medien aufgehoben“, erklärte Nepals Minister für Kommunikation und Informationstechnologie am 9. September.
Schusswaffenattentat in Jerusalem
In Nordjerusalem eröffneten gestern bewaffnete Angreifer das Feuer in einem Bus und auf eine stark frequentierte Bushaltestelle. Dabei wurden mindestens sechs Menschen getötet. Die Polizei sprach von einem Terroranschlag. Ein Soldat sowie mehrere Zivilisten haben die Täter noch am Tatort erschossen.
Nach Angaben der israelischen Behörden handelte es sich bei den Angreifern um Männer aus palästinensischen Dörfern im besetzten Westjordanland. Premierminister Benjamin Netanjahu erklärte, israelische Streitkräfte würden die Herkunftsorte der Attentäter „einkreisen“.
US-Präsident Donald Trump warnte auf sozialen Medien, dass Israel seine Bodenoffensive in Gaza-Stadt fortsetzen werde, falls Hamas dem neuesten Waffenstillstandsvorschlag der USA nicht zustimme. Hunderttausende Palästinenser stehen derzeit vor der Entscheidung, aus Gaza-Stadt in den überfüllten Süden zu fliehen – oder zu bleiben und das Risiko weiterer Angriffe einzugehen.
WEITERE WICHTIGE NACHRICHTEN
Großbritannien: Die Londoner U-Bahn ist von einem Streik betroffen, der voraussichtlich bis Freitag andauern wird. Millionen Menschen sind betroffen.
Trump: Ein Ausschuss des US-Repräsentantenhauses hat eine sexuell anzügliche Zeichnung erhalten, die offenbar von Donald Trump für Jeffrey Epstein signiert wurde – ein Dokument, dessen Existenz Trump bislang bestritten hatte.
Wirtschaft: Die Nachfolgeregelung innerhalb der Familie Murdoch ist abgeschlossen. Nach einem milliardenschweren Geschäft übernimmt Lachlan Murdoch die Kontrolle über das Medienimperium.
Australien: Erin Patterson, die wegen der Vergiftung von drei Personen mit Pilz-gefülltem Beef Wellington verurteilt wurde, erhielt eine lebenslange Haftstrafe.
Südkorea: Erstmals haben Dutzende koreanische Frauen, die als Prostituierte für US-Soldaten gearbeitet hatten, eine Klage gegen das amerikanische Militär eingereicht. Sie fordern eine Entschuldigung und Entschädigung.
Royals: Es bleibt ungewiss, ob sich Prinz Harry während seines viertägigen Großbritannienbesuchs mit seinem Vater, König Charles III., versöhnen wird.
Ukraine: Die ukrainischen Streitkräfte haben ihre Panzer mit verstärkten Gittern, Netzen und Spikes gegen russische Drohnen modifiziert.
Indien: Angesichts der wirtschaftlichen Spannungen im Handelskrieg mit den USA investieret Indiens Mittelklasse vermehrt in den Aktienmarkt, um ihr Vermögen zu schützen.
China: Die Exporte nach Afrika steigen rasant – chinesische Unternehmen reagieren damit auf durch Trumps Zölle umgeleitete Handelsströme.
P. Tiko
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