Tag & Nacht

Der Elysée-Palast kündigte am Samstag, dem 14. Oktober, die Verdoppelung der in Frankreich eingesetzten Sicherheits-Truppen an, nachdem ein junger Mann, der wegen seiner Radikalisierung bereits aktenkundig war, einen Lehrer vor einem Gmnasium in Arras ermordet hatte.

Nach dem Mord an einem Lehrer in Arras werden die allgemeinen Sicherheitsmaßnahmen in Frankreich ausgeweitet. Am Freitagabend fand im Elysée-Palast ein Sicherheitstreffen statt. „Emmanuel Macron hat entschieden, dass wir bis zu 7.000 Soldaten der Sentinelle-Truppe mobilisieren werden, die bis Montagabend und bis auf weiteres eingesetzt werden sollen“, teilte das Präsidialamt am Samstag mit und bestätigte damit eine Meldung des Senders RTL. Der französische Präsident bezeichnete die Tat in Arras als „islamistischen Terrorismus“.

Die sogenannte „Operation Sentinelle“ wurde erstmals 2015 von François Hollande nach den Anschlägen auf das Satiremagazin Charlie Hebdo und einen jüdischen Supermarkt in Paris eingesetzt. Sie ermöglicht es, bis zu 10.000 Soldaten einen Monat lang auf den Straßen Frankreichs einzusetzen. Seit 2021 sind rund 3.000 Mann dauerhaft für die Operation Sentinelle abgestellt. Die Truppenstärke der in Vrankreichs Straßen patrouillierenden Soldaten wird in den nächsten Stunden mehr als verdoppelt werden. Bildungsminister Gabriel Attal hat parallel dazu den Einsatz von 1.000 Sicherheitskräften in Frankreichs Schulen angekündigt.

Parrallel dazu wurde Frankreich außerdem die Alarmstufe „Notfall Attentat“ ausgerufen, die höchste Terror-Alarmstufe des Landes. Diese Entscheidung wurde vor dem Hintergrund der Besorgnis vor Auswirkungen des israelisch-palästinensischen Konflikts getroffen. Innenminister Gérald Darmanin sprach auf dem französischen Fernsehsender TF1 von einer „extrem negativen Atmosphäre“ in Frankreich und stellte eine Verbindung her zwischen dem Konflikt im Nahen Osten und der Tat des Angreifers in dem Gymnasium in Arras her.

Der Mord an dem Lehrer in Arras passierte zu einem Zeitpunkt, an dem am Montag der Ermordung von Samuel Paty gedacht wird, einem Lehrer für Geschichte und Geografie, der am 16. Oktober 2020 in der Nähe seiner Schule in Conflans-Sainte-Honorine bei Paris enthauptet wurde, weil er während eines Unterrichts über das Thema Meinungsfreiheit Mohammed-Karikaturen gezeigt hatte. Der Angreifer von Arras, Mohammed Moguschkow, wurde bereits von der Generaldirektion für Innere Sicherheit (DGSI, französischer Inlandsgeheimdienst) beobachtet. Der 20-jährige Russe war selbst ehemaliger Schüler des Collège-Lycée Gambetta-Carnot, das sich im Stadtzentrum von Arras befindet und das er am Freitag mit zwei Messern bewaffnet angriff.


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