Tag & Nacht

das Wirtschaftsministerium plant, fast 10 Milliarden Euro für die Übernahme der EDF (Électricité de France) auszugeben. Der Staat hält derzeit etwa 84% des französischen Stromversorgers. Am Dienstag, dem 19. Juli, wurde bekannt gegeben, dass der Staat ein Übernahmeangebot auflegen wird, um 100% des Kapitals der EDF zu übernehmen.

Die EDF steht wieder am Anfang. Im Jahr 2005 wurde der Konzern privatisiert. Im Jahr 2022 soll er wieder verstaatlicht werden, ein 9,7 Milliarden Euro teures Geschäft für den Staat. Um wieder die vollständige Kontrolle über EDF zu erlangen, muss das Wirtschaftsministerium die Anteile der Kleinaktionäre aufkaufen. Unter ihnen ist André-Yves Verdejo, Vizepräsident von EDF Actionnariat Salarié, der mit dem von der Regierung vorgeschlagenen Aktienpreis nicht zufrieden ist.

Die Zukunft der EDF leichter finanzieren.
In 17 Jahren hat André-Yves Verdejo mehrere Tausend Euro in das Unternehmen investiert und fühlt sich nun geschädigt. „Viele Kleinanleger haben in diesem Sinne investiert. Nicht um an der Börse zu spekulieren, sondern um ihre Ersparnisse als gute Familienväter zu vermehren. Heute sind sie enttäuscht“, meint er. Warum also eine solche Operation? Die EDF ist überschuldet, laut Analysten werden sich die Schulden bis Ende 2022 möglicherweise auf etwa 60 Milliarden Euro belaufen. Der Stromversorger muss einen alternden Kernkraftwerkspark verwalten und in die Zukunft investieren, insbesondere in den Bau von sechs neuen EPR-Reaktoren, deren Kosten auf über 50 Milliarden Euro geschätzt werden. Durch die Wiederverstaatlichung hofft Paris, die Zukunft der EDF leichter finanzieren zu können.


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