Tag & Nacht






Am 17. September vor vierzig Jahren hielt Robert Badinter eine Rede für die Abschaffung der Todesstrafe, die den Lauf der französischen Geschichte verändern sollte. Vor 1981 wurde die Todesstrafe in Frankreich immer noch angewandt, vor allem durch die Guillotine.

1981 verabschiedete Frankreich ein Gesetz zur Abschaffung der Todesstrafe, initiiert durch Justizminister Robert Badinter, der von Präsident François Mitterrand unterstützt wurde. Vor diesem historischen Moment hatte Frankreich in den 1970er Jahren noch sechs Hinrichtungen vollstreckt. Die letzte war 1977, als Hamida Djandoubi nach seiner Verurteilung wegen Mordes, Vergewaltigung, Körperverletzung und Nötigung durch die Guillotine hingerichtet wurde.

Hamida Djandoubi war der letzte zum Tode verurteilte Angeklagte
Vor 44 Jahren wurtde zum letzten Mal ein Mensch in Frankreich guillotiniert. Hamida Djandoubi wurde wegen besonders schwerer Verbrechen verurteilt. Der Anwalt des Opfers, Jean-Jacques Anglade, erinnert sich an diesen Moment: „Der Sachverhalt war entsetzlich, dramatisch. Ich war damals 25 Jahre alt, aber wenn mir das heute mit 70 Jahren passieren würde, würde ich genauso reagieren, das sind Fakten, die man nicht vergessen kann“, sagte er. Damals wurde noch die Todesstrafe verhängt. Jean-Jacques Anglade erinnert sich auch daran, dass der Richter seinen Mandant unbedingt zum Tode verurteilen wollte. „Der Präsident sagte mit einem grausamen Lächeln zu mir: ‚Ich werde auf jeden Fall seinen Kopf haben'“. Ein Schicksal, dem der Angeklagte nicht entgehen konnte, insbesondere in einem Kontext, in dem die Mehrheit der Franzosen die Todesstrafe noch immer befürwortete.

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