Tag & Nacht

Immer mehr Menschen, vor allem junge Leute, glauben, dass die menschliche Seele wiedergeboren wird.

Die Rätsel um das Leben nach dem Tod sind noch lange nicht gelöst. Und jeder hat seine eigene Theorie über das „Danach“. An diesem Allerheiligentag hat das französische Meinungsforschungsinstitut Ifop eine Umfrage unter mehr als 1.000 in Frankreich lebenden Menschen durchgeführt, die einen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung* darstellen.

Laut dieser Studie glauben 31 % der Befragten an ein Leben nach dem Tod. Eine ähnliche Zahl wie im Jahr 2018, die jedoch in den letzten 50 Jahren leicht gesunken ist. Dagegen hat sich der Anteil der Befragten, die von Zweifeln beherrscht sind, im selben Zeitraum verdoppelt: Während sich 1970 16 % nicht entscheiden wollten, waren es 2023 33 %, die keine eindeutige Meinung zu dem Thema hatten. „Das wachsende Interesse an paranormalen und esoterischen Themen kann die Zunahme dieser Unsicherheit erklären“, meint das Institut.

Übrigens sind junge Menschen am empfänglichsten für diese Fragen und glauben auch am häufigsten an ein mögliches anderes Leben. 41 % der unter 35-Jährigen glauben an ein Weiterleben nach dem Tod, gegenüber 27 % der 35-Jährigen und Älteren.

Reinkarnation ist attraktiver als das ewige Leben
Im Jahr 1948 waren fast 6 von 10 Franzosen Anhänger der Idee des ewigen Lebens. 75 Jahre später, „vor dem Hintergrund eines abnehmenden Einflusses der Religion im Alltag“, erklärt das Ifop-Institut, hat sich diese Zahl auf 27 % halbiert.

Der Glaube an die Reinkarnation hat allerdings in den letzten 20 Jahren zugenommen und ist von 22 % im Jahr 2004 auf 32 % im Jahr 2023 gestiegen. Es ist übrigens der einzige Glaube, der einen Anstieg der Zustimmung unter den Franzosen verzeichnet. Dieser Anstieg wird von der jüngeren Generation getragen, da in der Altersgruppe unter 35 Jahren mehr als 4 von 10 Personen die Idee einer Reinkarnation befürworten.

Die Vorstellungen von Himmel und Hölle sind in der öffentlichen Meinung mit rund 30 % stabil geblieben. Auch hier sind die jungen Menschen besonders stark vertreten, da fast die Hälfte der unter 35-Jährigen an Himmel und Hölle glauben.

Was die Bestattung betrifft, so hat auch hier jeder seine eigenen Vorlieben. Die Einäscherung war in diesem Jahr beliebter als die Erdbestattung. Zum ersten Mal wünscht sich eine knappe Mehrheit der Franzosen eine Einäscherung.

Zwei Drittel der vom Ifop befragten Franzosen sind dafür, die Asche in der Natur oder an einem für die verstorbene Person symbolischen Ort zu verstreuen. Außerdem möchten 44 % eine Beisetzung außerhalb eines Friedhofs vornehmen lassen, was allerdings gesetzlich verboten ist. Ein weiterer Wunsch, diesmal legal, aber nicht für jeden erschwinglich: 1 von 10 Franzosen (11 %) möchte, dass seine Asche auf eine lange Reise in den Weltraum geht.

In Frankreich gelten strenge Regeln für die Beerdigung und die Einäscherung. Die Beisetzung muss auf einem Friedhof oder unter sehr speziellen Bedingungen auf einem Privatgrundstück erfolgen. Bei der Einäscherung ist es möglich, die Urne auf einem Friedhof zu beerdigen oder in einem dafür vorgesehenen Kolumbarium beizusetzen, sie auf einem Privatgrundstück zu beerdigen oder die Asche des Verstorbenen in der Natur zu verstreuen. Die Aufbewahrung der Urne in der eigenen Wohnung ist hingegen seit 2008 verboten.

*Die Studie wurde von IFOP für Plaquedeces.fr vom 5. bis 6. September 2023 mittels eines Fragebogens unter einer Stichprobe von 1.013 Personen im Alter von 18 Jahren und mehr durchgeführt, die einen repräsentativen Querschnitt der französischen Bevölkerung darstellt.


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