Tag & Nacht

Viele Franzosen planen, während der kommenden Herbstferien zu verreisen. Die Hoteliers rechnen laut Wirtschaftsministerium mit steigenden Belegungszahlen bis zum Jahresende.

Der Tourismus in Frankreich dürfte in den nächsten Wochen auf Hochtouren laufen. Laut dem Wirtschaftsministerium wollen 36 % der Franzosen in den Allerheiligenferien (21. Oktober bis 6. November) ein paar Tage aus dem Alltag ausbrechen. Diese wenigen Ferientage werden vor allem Kurzurlaube sein, und das meist bei der Familie. Wegen einer sehr sonnigen Nachsaison und den Auswirkungen der Rugby-Weltmeisterschaft ist der Tourismus in Frankreich in Hochform und die Fachleute erwarten sogar ein Rekordjahr. Die Branche hat seit Januar fast 44,5 Milliarden Euro eingenommen, das sind fast fünf Milliarden mehr als im Jahr 2022.

Auch Ausländer werden nach Frankreich kommen, und zwar deutlich mehr als im letzten Jahr zur gleichen Zeit. Tourismusfachleute rechnen mit 20% mehr Spaniern und Österreichern und fast ebenso vielen Briten. Sie rechnen auch mit 30% mehr Kanadiern und 15% mehr Japanern.

Die Hoteliers reiben sich die Hände, da die erwarteten Auslastungsraten bis zum Jahresende um drei Prozentpunkte gestiegen sind. Diese Zahlen wurden zwar vom Wirtschaftsministerium vor den jüngsten Ereignissen im Ausland und in Frankreich erhoben, aber große Verhaltensänderung der Reisenden werden nicht erwartet.

Der Preisanstieg wirft allerdings einen Schatten auf das Bild, die Preise stiegen um 20-30% im letzten Sommer und nochmal fast 10% zusätzlich im September. Das Wirtschaftsministerium appelliert an die Vernunft, da die Olympischen Spiele in Paris 2024 bevorstehen, und fordert die Branche auf, bei den Preisen nicht übermäßig aufs Gas zu treten.

Auch der Preisanstieg bei der Vermietung von möblierten Wohnungen ist sehr deutlich. Die für Tourismus zuständige Ministerin Olivia Grégoire möchte, dass eine Beobachtungsstelle für die Preise „bis Ende des Jahres eingerichtet wird, damit die Verbraucher besser über die Preisschwankungen informiert werden können“. Diese Beobachtungsstelle solle „alle Kategorien touristischer Vermietungen, also sowohl möblierte Vermietungen als auch die klassische Hotellerie“ betreffen und auch nach den olympischen Spielen weiter bestehen.


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