Tag & Nacht

Der Stromversorger begründet die Abschaltungen mit dem Austausch von Rohrleitungen bei einer bestimmten Reaktorkategorie, die einem besonderen Korrosionsrisiko ausgesetzt ist.

Die EDF drückt weiterhin auf die Pausentaste. Das Unternehmen teilte am Montag, dem 19. Dezember, der Nachrichtenagentur AFP mit, dass zwei Reaktoren doch nicht vor Ende dieses Winters wieder in Betrieb genommen werden können und sechs weitere 2023 wegen Reparaturen im Zusammenhang mit Korrosionsproblemen abgeschaltet werden müssen. Der Stromversorger erklärt auf seiner Website, dass er sich dafür entschieden habe, die Rohrleitungen der Reaktorkategorie, die am stärksten von Korrosion bedroht ist, systematisch zu ersetzen. Die Probleme befinden sich insbesondere an den Notleitungen, die im Notfall zur Kühlung des Reaktors dienen. Die betroffenen Reaktoren müssen für die Dauer der Arbeiten vollständig abgeschaltet werden.

Bei sechs Reaktoren mit einer Leistung von 1.300 Megawatt (MW) „gehen wir, da wir ziemlich sicher sind, dass wir etwas finden, direkt zu den Arbeiten über“, erklärte ein EDF-Sprecher am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Der Winter 2022-2023 wird voraussichtlich der angespannteste in Bezug auf die Stromversorgung in Frankreich sein, was sowohl auf Wartungsarbeiten als auch auf die bei einem immer größeren Teil der Kraftwerke entdeckten (oder vermuteten) Korrosionserscheinungen zurückzuführen ist.

Die EDF hat noch nie in ihrer Geschichte so wenig Atomstrom produziert, was Frankreich dazu zwingt, Rekordmengen an Strom aus den Nachbarländern zu importieren. In den letzten Tagen hat sich die Verfügbarkeit der französischen Kernkraftwerke dennoch insgesamt verbessert. Am Montag waren in Frankreich wieder 40 Atomreaktoren in Betrieb.


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