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Am Donnerstag, dem 2. Mai, wurde in Paris das neue Austerlitz-Becken eingeweiht, das eine entscheidende Rolle für die bevorstehenden Olympischen Spiele 2024 spielen soll. Dieses unterirdische Becken, auch als „unterirdische Kathedrale“ bezeichnet, umfasst ein Volumen von 50.000 Kubikmetern und dient dazu, die Verschmutzung der Seine zu reduzieren. Die Einweihung wurde auch dazu genutzt, Amara Dioumassy zu ehren, einen Bauarbeiter, der während der Bauarbeiten tödlich verunglückt ist.

Strategische Bedeutung des Beckens

Das Becken liegt im 13. Arrondissement von Paris und wurde entworfen, um die Überflutung der Kanalisation während starker Regenfälle zu verhindern, die bisher dazu führten, dass ungeklärte Abwässer direkt in die Seine geleitet wurden. Durch das Becken können diese Abwässer nun gesammelt und innerhalb von 24 bis 48 Stunden zu Kläranlagen weitergeleitet werden. Dies verhindert die direkte Verschmutzung des Flusses durch Fäkalien und andere Schadstoffe.

Einfluss auf die Olympischen Spiele

Die Bedeutung des Austerlitz-Beckens ist besonders hoch, da die Wettbewerbe im Triathlon und Freiwasserschwimmen der Olympischen Spiele 2024 direkt in der Seine stattfinden sollen. Tony Estanguet, Leiter von Paris 2024, versicherte, dass das Becken in der Lage wäre, selbst starke Regenfälle, wie sie am 1. Mai dieses Jahres auftraten, zu bewältigen, ohne dass die Kanalisation überläuft.

Sicherheitsmaßnahmen und Wasserqualitätskontrolle

Zusätzlich zu der neuen Infrastruktur werden die Wasserqualitätskontrollen während der Spiele intensiviert, um sicherzustellen, dass die Wasserqualität den Anforderungen entspricht. Im Juni und im Sommer werden verstärkt Kontrollen an acht bis dreißig Messpunkten durchgeführt. Sollte es während der Spiele zu extremen Wetterereignissen kommen, könnten die betroffenen Wettkämpfe um ein oder zwei Tage verschoben werden.

Langfristige Auswirkungen für die Region

Für die Einwohner der Region Ile-de-France verspricht das Becken auch langfristig Vorteile. Es soll die Wasserqualität der Seine so verbessern, dass ab Sommer 2025 das Schwimmen im Fluss für die Öffentlichkeit erlaubt sein wird. Pierre Rabadan, der stellvertretende Bürgermeister von Paris, erläutert, dass, ähnlich wie beim Becken in La Villette, tägliche Tests durchgeführt werden, um die Wasserqualität zu überwachen und die Sicherheit der Badegäste zu gewährleisten.

Das Austerlitz-Becken ist somit ein zentrales Element in den Bemühungen der Stadt Paris, die Seine zu einem sauberen und sicheren Ort für Sport und Erholung zu machen und gleichzeitig ein bedeutendes Element für die Nachnutzung nach den Olympischen Spielen zu schaffen.


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