Tag & Nacht

Die Benzinknappheit in Frankreich hält an und die Gewerkschaft CGT hat angekündigt, ihren Streik in den Raffinerien bis morgen zu verlängern. Wann wird sich die Situation an den Zapfsäulen entspannen?

Trotz einer mehrheitlichen Einigung über die Löhne im TotalEnergies-Konzern setzt sich die Blockade der Raffinerien und Depots am Montag, dem 17. Oktober, fort. Die Auswirkungen auf die Wirtschaft sind erheblich.

Trotz einer Einigung über Lohnerhöhungen, die in der Nacht von Donnerstag auf Freitag mit den beiden Mehrheitsgewerkschaften CFDT und CFE-CGC erzielt wurde, fordert die CGT weiterhin 10% entsprechend der Inflation plus einem Anteil an den vom Ölkonzern erzielten Gewinnen, die sich allein im zweiten Quartal auf 5,7 Mrd. USD (5,8 Mrd. EUR) beliefen.

Die Gewerkschaft will die Streiks bis Dienstag, den 18. Oktober, fortsetzen, einem Tag der berufsübergreifenden „Mobilisierung und des Streiks“, zu dem auch die Gewerkschaften FO, Solidaires und FSU aufgerufen haben.

Derzeit betreffen die Streiks drei Raffinerien und fünf große Treibstoffager und werden je nach Standort mehr oder weniger befolgt, wie die Regierung mitteilte. Es handelt sich um die TotalEnergies-Standorte in der Normandie (Raffinerie und Lager), Donges (Raffinerie und Lager), La Mède (Bioraffinerie und Lager), Flandern (Lager) und Feyzin (Lager; die Raffinerie ist aus technischen Gründen sowieso stillgelegt).

In Fos-sur-Mer und Le Havre stoppte die CGT den Versand von unraffiniertem Öl an die Raffinerien und gab an, dass sie diese Entscheidung als Reaktion auf „Provokation der Requirierungen“ von streikenden Mitarbeitern in manchen Raffinerien getroffen habe.

Am Sonntag hatten 30,1% der französischen Tankstellen Schwierigkeiten mit der Versorgung, gegenüber 27,3% am Samstag. In der Region Ile-de-France war die Quote mit 39,9% deutlich höher und stieg damit um fast drei Prozentpunkte im Vergleich zu den Vortagen.

In Seine-et-Marne, wo 84 von 177 Tankstellen angaben, dass es bei mindestens einem Kraftstoff Schwierigkeiten gebe, berichtete die Präfektur von einer „Tendenz zur Verbesserung im Vergleich zum Wochenbeginn“ und traf „besondere Vorkehrungen für die Versorgung der Landwirte, die sich in der Erntezeit befinden, insbesondere für Zuckerrüben, aber auch um die Aussaat von Gerste zu ermöglichen“.

Angesichts der schwierigen Situation erließ die Regierung zwei Erlasse, mit denen die Verwendung von Dieselkraftstoff und Superbenzin SP95-E10 der „Sommerqualität“ bis zum 15. November verlängert wurde, anstatt der Verpflichtung zur „Winterqualität“, die in der Regel ab dem 1. November an den Tankstellen gilt. Das Ziel: „Leichter die Kraftstoffvorräte nutzen zu können, die aufgrund der Streiks unverkauft geblieben sind“, erklärte das Ministerium für den Energiewandel gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.

Premierministerin Elisabeth Borne kündigte außerdem an, dass der staatliche Rabatt von 30 Cent „bis Mitte November“ verlängert werde, und versicherte, dass TotalEnergies seinen Rabatt von 20 Cent „ebenfalls“ verlängern werde.

Parallel dazu fand am Sonntag in Paris ein Protestmarsch gegen „das teure Leben und die Untätigkeit im Klimabereich“ statt, zu dem das Linksbündnis Nupes aufgerufen hatte. Nach Angaben der Behörden nahmen fast 30.000 Menschen daran teil, nach Angaben der Organisatoren waren es 140.000.


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