Tag & Nacht

Der TotalEnergies-Konzern, der bis 2022 einen Gewinn von etwa 20 Milliarden Euro erzielt hat, prüft die Möglichkeit, einen neuen Tankstellenrabatt einzuführen. Unter bestimmten Bedingungen.

Die Preise an den Zapfsäulen in Frankreich erreichen bald wieder die 2 € pro Liter. Die durchschnittlichen Kraftstoffpreise liegen bei 1,897 € für SP98, 1,890 € für SP95-E10 und 1,851 € für Dieselkraftstoff, meldet die Website Carbu.com am Donnerstag, dem 9. Februar 2023.

Diese hohen Preise kamen natürlich auch TotalEnergies zugute, das dank des Anstiegs der Energiepreise und seiner Investitionen in Flüssigerdgas einen Rekordgewinn von 19,5 Milliarden Euro verzeichnen konnte. Dies dürfte den Unmut der Autofahrer und die Kritik an den hohen Preisen an den Tankstellen erneut anfachen.

Im vergangenen Jahr hatte TotalEnergies zusätzlich zu den staatlichen Rabatten an der Zapfsäule einen Preisnachlass von zunächst 0,20 € und später von 0,10 € eingeführt. Diese Rabatte liefen am 1. Januar 2023 aus. Die Maßnahme kostete den Ölkonzern etwa 550 Millionen Euro. TotalEnergies erwägt nun, einen neuen Rabatt einzuführen. Die Bedingungen könnten sich jedoch als wesentlich schwieriger erweisen.

Der Vorstandsvorsitzende von TotalEnergies Patrick Pouyanné legt in einem Interview mit der Zeitung Le Parisien vorab schon mal erste Bedingungen fest: „Wenn der Liter Diesel über 2 € steigt, könnte TotalEnergies neue gezielte Rabattaktionen an der Zapfsäule durchführen“. Er nennt jedoch weder die Höhe des Rabatts noch die genauen Bedingungen, die diese Hilfe auslösen würden. Patrick Pouyanné zieht solche Rabatte einer möglichen Steuer auf die Supergewinne seines Konzerns vor: „Wir ziehen es vor, Kaufkraftmaßnahmen zu ergreifen, die die Franzosen direkt spüren“.

TotalEnergies-Chef Patrick Pouyanné geht davon aus, dass Kraftstoff für 2 € pro Liter nicht zur Norm werden wird. „Ich sehe keinen Grund, warum das zur Norm werden sollte. Auch wenn der Ölpreis derzeit hoch ist, so um die 90 $, glaube ich nicht, dass er sehr lange auf diesem Niveau bleiben wird. Denn unter dem Druck der Elektromobilität und der Energiewende wird der Ölverbrauch irgendwann sinken. Und damit auch die Preise“.


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