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Vierunddreißig Apotheken in Frankreich wurden von der Krankenversicherung beschuldigt, insgesamt 53 Millionen Euro für nicht durchgeführte, aber der Krankenkasse in Rechnung gestellte Covid-Tests kassiert zu haben. Allein ein Pariser Apotheker wird verdächtigt, 18 Millionen Euro zu Unrecht kassiert zu haben, was einem Drittel des gesamten Betrugsbetrags entspricht.

Covid-19 bleibt eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration für Betrüger. Während die Zahl der Krankenhauseinweisungen seit Beginn des Sommers wieder deutlich gestiegen ist, bereitet den Behörden eine andere Welle Sorgen: Betrügereien im Zusammenhang mit der Pandemie. In letzter Zeit sind einige Apotheken ins Visier der Aufsichtsbehörden geraten. Sie werden verdächtigt, der Krankenversicherung nicht durchgeführte Covid-19-Tests in Rechnung gestellt zu haben. Der Sender RTL berichtete diese Woche, dass auf dem Höhepunkt der verschiedenen Ansteckungswellen einige Apotheken, die französische Krankenversicherung schamlos betrogen haben.

Kontrollen der gemeldeten Antigen-Tests und die ungewöhnlich hohe und wahrscheinlich fiktive Anzahl von Tests, die von einer einzigen Pariser Apotheke durchgeführt wurden, haben die Krankenkasse auf den Plan gerufen, die ein großes und gut funktionierendes Betrugssystem aufgedeckt hat. Insgesamt wurden 34 Apotheken festgestellt, die von der Krankenversicherung Rückerstattungen für Antigen-Tests erhielten, die sie aber wohl nie durchgeführt hatten.

Nach Angaben der Krankenkasse wird 34 Apotheken vorgeworfen, die stolze Summe von 53 Millionen Euro veruntreut zu haben! Ein Apotheker in Paris wird verdächtigt, allein fast ein Drittel des Gesamtschadens, nämlich 18 Millionen Euro, zu Unrecht kassiert zu haben.

Vierzehn Strafanzeigen wurden von der nationalen Krankenkasse (Cnam) eingereicht. Im Verhältnis zur Anzahl von 21.000 Apotheken in Frankreich ist die Affäre jedoch relativ klein. „Wie in jedem Beruf kann es schwarze Schafe geben… Wenn sich herausstellt, dass diese Apotheker einen solchen Betrug begangen haben, müssen sie von der Justiz streng verurteilt und aus der Apothekerkammer ausgeschlossen werden“, wird Bruno Galan, Präsident der Apothekerkammer von Okzitanien, von der Zeitung „La Dépêche“ zitiert.

Seit Beginn der Pandemie wurden rund 151 Millionen Antigentests durchgeführt, was die französische Krankenversicherung insgesamt 4 Milliarden Euro gekostet hat.


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