Tag & Nacht

In einem Zeitalter, in dem Bildung an vorderster Front der gesellschaftlichen Debatten steht, hat Präsident Emmanuel Macron eine tiefgreifende Reform der Lehrerausbildung in Frankreich angekündigt. Während eines Schulbesuchs im 9. Arrondissement von Paris legte er seine Vision dar, die nicht nur den Zugang zum Lehrerberuf revolutionieren, sondern auch die Attraktivität des Berufs steigern soll.

Früher Zugang zum Lehrerberuf

Macron hat bekräftigt, dass der Lehrerberuf in Frankreich bereits nach Abschluss des Bachelorstudiums (bac +3) zugänglich gemacht werden soll, anstatt wie bisher nach einem Masterstudium (bac +5). Diese Änderung soll schrittweise über zwei bis drei Jahre hinweg umgesetzt werden. Die Reform zielt darauf ab, die langjährige Ausbildung zu verkürzen und angehende Lehrkräfte schneller in das Berufsleben zu integrieren.

Vorbereitungslizenzen und professionelle Masterstudiengänge

Um angehende Lehrkräfte optimal auf ihre Rolle vorzubereiten, plant die Regierung die Einführung spezialisierter Vorbereitungslizenzen. Diese sollen insbesondere in Fachgebieten wie Französisch, Mathematik und Geschichte angeboten werden. Zusätzlich dazu werden professionelle Masterstudiengänge eingeführt, die neben einer akademischen Ausbildung auch praktische Erfahrungen in Schulen beinhalten. Bereits im ersten Masterjahr sollen die Studierenden eine Vergütung erhalten, was den Beruf attraktiver machen dürfte.

Ein neues Zeitalter für die Lehrerausbildung

Die angekündigten Reformen bedeuten eine umfassende Überarbeitung der bisherigen Ausbildungsstrukturen. Die Inspé (Institut national supérieur du professorat et de l’éducation), die aktuelle Institution für die Lehrerausbildung, soll in eine neue Form der „Schulen des 21. Jahrhunderts“ übergehen. Diese Änderung symbolisiert den Wunsch nach einer modernisierten und praxisorientierten Lehrerausbildung.

Eine inklusive Reform

Anfänglich schien es, als würde die Reform nur Lehrkräfte für Grundschulen betreffen. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass die neuen Regelungen auch für angehende Lehrer an weiterführenden Schulen gelten sollen. Diese Klärung unterstreicht das Bestreben, die Lehrerausbildung in Frankreich auf allen Ebenen zu verbessern und zukunftsfähig zu machen.

Macrons Reformpläne spiegeln ein tiefgreifendes Engagement für die Bildung und eine Anerkennung der zentralen Rolle von Lehrkräften in der Gesellschaft wider. Durch die Vereinfachung des Zugangs zum Lehrerberuf und die Verbesserung der Ausbildungsqualität sollen nicht nur mehr Menschen für den Lehrerberuf gewonnen, sondern auch die pädagogische Qualität im französischen Bildungssystem gestärkt werden. Diese Reformen markieren einen entscheidenden Schritt in Richtung einer Bildungslandschaft, die bereit ist, den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu begegnen.


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