Im Herzen von Manhattan, im Untergeschoss eines unscheinbaren Gebäudes im Greenwich Village, hat ein besonderer Ort eine neue Bewegung entfacht: der PubKey, ein Bar-Treffpunkt für New Yorks Bitcoin-Community. Hier, wo die digitale Währung längst den Tresen erobert hat, wächst die Euphorie über Donald Trump – ausgerechnet in einer Stadt, in der viele ihn sonst kaum ertragen.
Ein ungewöhnlicher Treffpunkt für Krypto-Enthusiasten
Von außen unscheinbar, bietet der PubKey im Inneren einen besonderen Blickfang: ein Bildschirm, der live die Bitcoin-Kurse anzeigt. Mit einem Wert von rund 100.000 Dollar pro Coin ziehen diese Zahlen die Aufmerksamkeit jedes Gastes auf sich. Thomas Pacchia, Gründer der Bar und bekennender Bitcoin-Enthusiast, geht sogar einen Schritt weiter – hier kann jeder sein Bier mit Bitcoin bezahlen. Ein QR-Code genügt, und schon ist die digitale Rechnung beglichen. „Das schafft sogar ein Präsident mit 78 Jahren“, witzelt Pacchia, ein Hinweis auf Trumps Alter und seinen kürzlichen Besuch im PubKey.
Dieser Besuch, mitten im Wahlkampf, war kein Zufall. Der republikanische Kandidat versprach, die USA zur „Hauptstadt von Bitcoin und Kryptowährungen“ zu machen. Seine Worte und sein Auftreten überzeugten nicht nur die Community – sie brachten auch frischen Optimismus in die Branche.
Trump und die Krypto-Fans: Ein Bündnis der Gegensätze?
Man könnte meinen, dass Donald Trump und die Bitcoin-Gemeinschaft wenig gemein haben. Doch für viele im PubKey ist er der erste Präsident, der echtes Interesse an der Kryptowelt zeigt. „Er hat hier Burger mit Bitcoin bezahlt und sich mit den Leuten ausgetauscht“, erzählt Pacchia begeistert. „Er versteht, dass unsere Industrie Potenzial hat.“
Diese Offenheit trifft in der Szene auf vorsichtigen Optimismus. Viele Bitcoin-Enthusiasten misstrauen grundsätzlich Politikern – zu oft haben sie leere Versprechen gehört. Doch bei Trump scheinen einige bereit, eine Ausnahme zu machen. „Er wird die Regulierungen lockern und uns die Freiheit geben, zu innovieren“, meint Matthew Mezger, ein Produktmanager aus der Krypto-Branche.
Ein neues Kapitel für die USA?
Die Hoffnung auf weniger Bürokratie und mehr Unterstützung für die Krypto-Wirtschaft ist greifbar. Trump hat angekündigt, den derzeitigen Chef der US-Börsenaufsicht SEC, Gary Gensler, zu entlassen – ein Schritt, den viele in der Szene begrüßen. Unter Genslers Leitung wurde der Markt strenger reguliert, besonders nach dem Zusammenbruch der Handelsplattform FTX vor zwei Jahren. „Natürlich gab es Betrug, aber wir brauchen keinen Generalverdacht“, so Modell, Marketingexperte des PubKey.
Ein weiteres großes Thema in der Community: die Idee, Bitcoin als strategische nationale Reserve anzulegen. Trump unterstützt diesen Vorschlag, und er wird im PubKey heiß diskutiert. Manche sehen darin eine Möglichkeit, die Abhängigkeit von traditionellen Banken zu reduzieren und die wirtschaftliche Stabilität der USA zu stärken – vorausgesetzt, der Bitcoin-Preis steigt weiter.
Von Skepsis zu Überzeugung
Es ist schon kurios: Vor wenigen Jahren bezeichnete Trump Kryptowährungen noch als „Betrug“. Jetzt hat er seine Haltung geändert – und seine Fans im PubKey sehen darüber großzügig hinweg. „Ich habe früher auch gesagt, Bitcoin ist eine Blase“, lacht Eric, ein 33-jähriger Stammgast. Heute ist er überzeugter Bitcoiner und Trump-Wähler.
Ein neuer Präsident, ein neuer Weg?
Während New York politisch eher demokratisch bleibt, gewinnt Trump in Nischen wie der Bitcoin-Community an Boden. Die Aussicht auf weniger Regulierung und eine unterstützende Regierung begeistert viele – auch wenn sie politisch eigentlich gegen den Republikaner eingestellt sind. So wird der PubKey zum Symbol eines neuen Bündnisses zwischen Wirtschaft und Politik, das durch digitale Währungen angetrieben wird.
Und wer weiß? Vielleicht wird diese Bar in Zukunft mehr als nur ein Ort für Bier und Bitcoins – sondern ein Treffpunkt, an dem Ideen für die nächste große Revolution geschmiedet werden.
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