Tag & Nacht

Nach bereits fast 15.000 verbrannten Hektar Land und ebenso vielen evakuierten Einwohnern stehen die Feuerwehren hilflos vor der macht des Feuers.

„Ein Monster“, ein „historisches“ Feuer, eine Flammenwand, die „100 Meter hoch und 1 km breit“ ist… Die Gironde sieht sich mit einem Feuer konfrontiert, das in seiner Heftigkeit so noch nie da gewesen ist und dessen Ausmaß als historisch zu bezeichnen ist. Bisher sind fast 15.000 Hektar verbrannt und etwa ebenso viele Menschen wurden evakuiert.

Wie aus einer Mitteilung der staatlichen Stellen des Departements Gironde hervorgeht, „sind derzeit 1.700 Feuerwehrleute aus ganz Frankreich sowie 6 Canadairs und 3 Dash-Flugzeuge mobilisiert, um die beiden außergewöhnlichen Brände zu bekämpfen“. Sowohl die Fachleute als auch die Einwohnern macht die Gewalt des Feuers sprachlos.

„So ein Feuer habe ich noch nie erlebt“
Seit einer Woche kämpfen die Feuerwehrleute gegen Flammen, deren Größe nur von der Verwüstung übertroffen wird, die sie hinterlassen. Unter den 1.700 eingesetzten Profi-Feuerwehrleuten sind einige fassungslos: „Es hört einfach nicht auf, ich habe noch nie so ein Feuer erlebt“, sagt Feuerwehr-Kommandant Brunner gegenüber der Zeitung Le Monde, der seit über dreißig Jahren Feuerwehrmann im Departement Gironde ist. „Wir haben noch nie zwei Brände dieser Größe in einem Departement gesehen“, ergänzt Marc Vermeulen, Direktor des Departements und Chef des SDIS de Gironde auf FranceInfo.

Auf Actu Bordeaux spricht Oberstleutnant Olivier Chavatte von dem Mut der Feuerwehrleute an vorderster Front: „Diese Wetterbedingungen zwingen uns, unsere Positionen ständig neu anzupassen, nicht Tag für Tag, sondern Stunde um Stunde kämpfen unsere Männer, Fuß um Fuß, Baum um Baum“.

„Ein Haufen Asche, das ist alles, was übrig bleibt“.
Die Bewohner, von denen einige buchstäblich alles in den Flammen verloren haben, erzählen der Presse: „Ein Haufen Asche, das ist alles, was übrig ist. Ich war nicht dort, aber mein Vermieter hat mir das gesagt. Ich habe nur noch das, was ich bei mir trage. Als wir gehen mussten, habe ich mein Auto und ein paar Kleinigkeiten mitgenommen“, berichtet Pascal Rouiller, der seit 16 Jahren als Mieter in seinem Haus lebte, der Zeitung Sud-Ouest.

Andere sahen die Flammen mit voller Geschwindigkeit auf ihr Haus zu rasen. Ein Engländer, der von TF1 interviewt wurde erzählte: „Da Feuer kam in wenigen Sekunden. Wir sahen gerade fern. Ich sah, dass sich das Licht verändert hatte, und ich sah die Flammen auf dem Hügel gegenüber“.

In der Gironde ist jede Minute, die vergeht, für viele Menschen entscheidend. Tausende von Evakuierten, echte „Klimaflüchtlinge“, können nur mit Schrecken feststellen, wie sich das imposante Inferno immer weiter ausbreitet. Die Feuerwehr kämpft eine historische Schlacht.


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