Tag & Nacht

Der ehemalige Innenminister Claude Guéant war 2017 wegen illegaler Zahlungen in den Jahren 2002 und 2004 zu einer Bewährungsstrafe und Strafzahlungen verurteilt worden. Nach Ansicht des Richters zögerte er jedoch die Zahlung seiner Geldstrafe und des geschuldeten Schadensersatzes vorsätzlich hinaus.

Als ehemaliger Innenminister und Generalsekretär des Élysée-Palastes war er die rechte Hand von Nicolas Sarkozy. Am Montag, dem 13. Dezember, wurde Claude Géant das Gefängnis La Santé (Paris) eingeliefert. Die Justiz ist der Ansicht, dass er die Summe von 180 000 Euro, zu deren Zahlung er verurteilt wurde, nicht rechtzeitig gezahlt hat. Sein Anwalt Philippe Bouchez El Ghozi sagt dazu: „Er hat dieses Geld nicht und er hat es der Justiz erklärt und man kann nicht zahlen, was man nicht hat. Er hat einige Immobilien verkauft. Mit diesem Geld hat er seinen beiden Kindern geholfen, die sich in großen finanziellen Schwierigkeiten befanden.“

115.000 Euro sind noch zu zahlen
Zwischen 2002 und 2004 war Claude Guéant Sarkozys Kabinettschef im Innenministerium. Er benutzte Gelder, die für Ermittlungskosten der Polizei bestimmt waren, um sich und seinen Mitarbeitern illegale Boni auszuzahlen. 2017 wird er wegen Veruntreuung öffentlicher Gelder zu zwei Jahren Haft, davon eines ohne Bewährung, und einer Geldbuße von 180 000 Euro verurteilt. Bis heute muss er noch 115 000 EUR zahlen. Der Richter war jetzt der Ansicht, dass er seinen Verpflichtungen nicht fristgerecht nachgekommen sei, und nahm den ehemaligen Minister für neun Monate in Haft. Die juristischen Probleme von Claude Guéant sind damit jedoch noch nicht vorbei. Er ist auch in der sogenannten „Élysée-Umfrage“-Affäre angeklagt, in der die Staatsanwaltschaft ein Jahr Gefängnis ohne Bewährung gegen ihn gefordert hat.


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