Montag, 10. März – Tausende Nutzer konnten sich plötzlich nicht mehr bei X (ehemals Twitter) anmelden. Statt ihres Feeds bekamen sie Fehlermeldungen wie „Ein Fehler ist aufgetreten“ zu sehen. Kurz darauf meldete sich Elon Musk persönlich zu Wort: Das Netzwerk sei Opfer einer „massiven Cyberattacke“ geworden. Doch gibt es dafür Beweise?
Massive Störungen weltweit
Laut dem Portal Downdetector, das Internetdienste auf Ausfälle überwacht, begannen die ersten Probleme am Vormittag.
In Frankreich gab es um 11 Uhr mehr als 5.500 Meldungen über Störungen. Nachdem sich die Lage kurzzeitig beruhigt hatte, schoss die Zahl um 14:30 Uhr erneut hoch – diesmal auf knapp 4.000 Berichte gegen 15:15 Uhr.
In den USA waren die Probleme noch gravierender: Dort verzeichnete Downdetector in den späten Morgenstunden fast 23.000 Störungsmeldungen, und am Nachmittag wuchs die Zahl auf über 40.000.
Elon Musk sieht einen Zusammenhang – ohne Beweise
Musk reagierte auf die wachsende Unruhe in den sozialen Medien, allerdings nicht mit einer offiziellen Erklärung, sondern mit einem Kommentar unter einem anderen Beitrag. In diesem Post wurde spekuliert, ob es einen Zusammenhang zwischen den Protesten gegen „Doge“ (eine Kommission für Regierungseffizienz, die Musk leitet), Angriffen auf Tesla-Stores und der aktuellen X-Panne geben könnte.
Die Behauptung eines Cyberangriffs steht also im Raum – aber bisher gibt es keinerlei Beweise dafür.
Technische Probleme oder gezielte Attacke?
Tatsächlich kämpft X schon seit Monaten mit wiederkehrenden technischen Schwierigkeiten. Seit der Übernahme durch Musk wurden Tausende Mitarbeiter entlassen, darunter viele erfahrene Ingenieure. Die Plattform wurde mehrfach technisch umgebaut, was in der Vergangenheit bereits zu Funktionsstörungen geführt hat.
Es ist also durchaus denkbar, dass die heutigen Probleme nicht auf einen Angriff von außen, sondern auf interne Schwachstellen zurückzuführen sind.
Bereits im Dezember 2023 fiel X für viele Nutzer aus – ohne dass sich später ein Hackerangriff bestätigen ließ. Kritiker vermuten, dass die drastischen Umstrukturierungen unter Musk die Plattform instabil gemacht haben.
Wie geht es weiter?
Ob es sich diesmal wirklich um eine Cyberattacke handelt oder ob technische Probleme die Ursache sind, bleibt unklar. Eine offizielle Stellungnahme von X gibt es bislang nicht.
Eins ist sicher: Die Plattform steht unter enormem Druck – sowohl technisch als auch wirtschaftlich. Und während Musk seine Cyberangriff-Theorie verbreitet, sitzen Millionen von Nutzern vor einer weißen Fehlerseite und fragen sich: Was passiert als Nächstes?
Autor: C.H.
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