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Das Dengue-Fieber, eine Viruserkrankung, die normalerweise mit tropischen Regionen in Verbindung gebracht wird, rückt näher – sogar bis in den Süden Frankreichs. Zwei neue autochthone Fälle wurden in Südfrankreich bestätigt, was die Gesamtzahl der Fälle in diesem Jahr auf sechs ansteigen lässt. Mit den Olympischen Spielen in Paris und der inzwischen schon sehr weiten Verbreitung des Tigermoskitos in fast allen französischen Départements erhöhen die Gesundheitsbehörden ihre Wachsamkeit.

Diese zwei neuen Fälle stammen aus derselben Familie, die in den Pyrénées-Orientales lebt. Während der potenziellen Infektionszeit hielt sich die Familie sowohl in Baho, ihrem Wohnort, als auch in Florac (Lozère) auf. Die Gesundheitsbehörden vermuten, dass die Infektion an diesen Orten erfolgt sein könnte. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, wurden in beiden Gemeinden Maßnahmen zur Mückenbekämpfung eingeleitet.

Bereits früher am Tag wurde auch im Département Gard ein autochthoner Dengue-Fall bestätigt, genauer gesagt in Aimargues. Die betroffene Person, die kürzlich ebenfalls nicht in ein Dengue-Risikogebiet gereist war, wurde ins Krankenhaus eingeliefert und wird medizinisch versorgt. Dies deutet stark darauf hin, dass das Virus auch in diesem Fall durch einen lokalen Moskito übertragen wurde – ein beunruhigendes Zeichen für die Verbreitung des Virus in Frankreich.

Anstieg autochthoner Dengue-Fälle

Der erste autochthone Fall dieses Jahres wurde am 8. Juli im Département Hérault gemeldet. Am 2. August folgten zwei weitere Fälle in den Alpes-Maritimes. Nun, mit den neuen Fällen in den Pyrénées-Orientales und im Gard, summiert sich die Zahl auf sechs. Dies zeigt, dass das Dengue-Virus, das früher hauptsächlich durch importierte Fälle bekannt wurde, zunehmend auch innerhalb Frankreichs Fuß fasst. Zwischen dem 1. Mai und dem 6. August 2024 wurden insgesamt 979 importierte Fälle registriert, die meist aus dem Ausland oder den Überseegebieten stammten – davon 861 in Départements, in denen die Tigermücke bereits nachgewiesen wurde.

Der Sommer 2024 – ein potenzieller Wendepunkt?

Mit den Olympischen Spielen, die unzählige Reisende aus aller Welt anziehen, und der weit verbreiteten Präsenz der Tigermücke könnte sich das Dengue-Virus in diesem Sommer weiter verbreiten. Die Kombination aus hohen Temperaturen, globalem Reiseverkehr und der Aktivität der Mücken erhöht die Wahrscheinlichkeit deutlich, dass sich das Virus weiter ausbreitet.

Was ist Dengue eigentlich?

Dengue ist eine durch Mücken übertragene Virusinfektion, die meist mild verläuft. Allerdings kann sie in etwa 1 % der Fälle zu einer schweren Form eskalieren, die Blutungen verursacht und in seltenen Fällen auch tödlich enden kann. Trotz dieser Gefahren sind Todesfälle sehr selten.

Die Lage erfordert erhöhte Aufmerksamkeit – von den Behörden, aber auch von den Bürgern. Mückenstiche zu vermeiden und potenzielle Brutstätten der Tigermücke zu beseitigen, sind zentrale Maßnahmen, um das Risiko einer weiteren Ausbreitung zu minimieren. Doch bei all den Vorsichtsmaßnahmen stellt sich die Frage: Werden man diesen Sommer in Frankreich wirklich die Kontrolle behalten können?

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