Wieder ein Rekord. Wieder ein alarmierendes Signal. Der Januar 2025 war der wärmste, den die Menschheit je gemessen hat – und das mit deutlichem Abstand. Manche mögen mit den Schultern zucken, schließlich reiht sich dieser neue Höchstwert nur in eine lange Liste immer neuer Temperaturrekorde ein. Doch genau das ist das Problem.
Denn was früher als Ausnahme galt, ist längst zur Regel geworden. Und wenn selbst der Winter seinen Charakter verliert, wenn selbst der Januar schwitzt – dann ist es höchste Zeit, den Ernst der Lage zu erkennen.
Der Januar 2025 hat einen neuen, erschreckenden Meilenstein gesetzt: Er war der wärmste Januar seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Laut dem EU-Klimadienst Copernicus lag die globale Durchschnittstemperatur bei 13,23 Grad Celsius, was 1,75 Grad über dem vorindustriellen Niveau entspricht.
Eine Welt im Fieber
Der vergangene Monat war außergewöhnlich warm, selbst für eine Zeit, in der die globale Erwärmung längst spürbar ist. Während manche Regionen mitten im Winter frühlingshafte Temperaturen verzeichneten, sorgte das veränderte Klima andernorts für heftige Stürme, Überschwemmungen und Dürren.
Besonders beunruhigend: Die Erwärmung ist nicht nur eine Laune der Natur. Zwar kann das Klimaphänomen El Niño kurzfristig für höhere Temperaturen sorgen, doch das eigentliche Problem liegt tiefer. Jahrzehntelange Emissionen von Kohlendioxid und Methan haben die Atmosphäre so weit aufgeladen, dass selbst natürliche Abkühlungseffekte kaum noch greifen. Und das, obwohl sich das Klimasystem gerade in eine Phase bewegen sollte, die eher für kühlere Temperaturen sorgt.
Das bedeutet: Dieser Rekord ist kein Zufall. Er ist das Resultat eines Systems, das immer weiter aus dem Gleichgewicht gerät.
Die Konsequenzen sind längst spürbar
Wer glaubt, ein heißer Januar sei nur eine Randnotiz im Wetterbericht, der irrt gewaltig. Die Folgen sind real, sie sind massiv – und sie betreffen uns alle.
- Mehr Extremwetter: Wenn die Atmosphäre sich aufheizt, verändert sich das gesamte Wettergeschehen. Heftigere Stürme, anhaltendere Dürren und unberechenbare Temperaturwechsel sind die logische Konsequenz.
- Eisschmelze und steigende Meere: Die Arktis erwärmt sich schneller als jede andere Region der Erde. Das Meereis schwindet in alarmierendem Tempo. Langfristig bedeutet das steigende Meeresspiegel, die Küstenregionen weltweit bedrohen.
- Gefährdete Nahrungsmittelproduktion: Extreme Hitze und Wetterkapriolen setzen der Landwirtschaft zu. Ernteausfälle werden wahrscheinlicher, Lebensmittel teurer. Die Klimakrise ist längst auch eine Versorgungskrise.
Kurz gesagt: Ein heißer Januar ist kein harmloses Wetterphänomen. Er ist ein Symptom eines Planeten, der sich verändert – in eine Richtung, die für uns Menschen gefährlich wird.
Die unbequeme Wahrheit
Es ist leicht, solche Meldungen mit einem Achselzucken abzutun. Schließlich war es doch auch früher mal warm im Winter. Doch die nackten Zahlen zeigen: Wir erleben keine normalen Schwankungen mehr. Wir betreten Neuland.
Der Klimawandel ist keine ferne Bedrohung für die Zukunft, er ist da. Jetzt. Und er schreitet schneller voran als viele dachten. Die Frage ist nicht mehr, ob wir handeln sollten – sondern warum wir es nicht längst mit aller Kraft tun.
Was muss noch passieren, bevor wir begreifen, dass es so nicht weitergeht?
Die Zukunft entscheidet sich jetzt
Es wäre so einfach, sich mit der Endlos-Schleife aus Rekordmeldungen abzufinden. Sich daran zu gewöhnen, dass jeder Sommer ein neuer Hitzerekord, jeder Winter ein Schatten seiner selbst ist. Aber das dürfen wir nicht zulassen.
Noch gibt es Möglichkeiten, die Entwicklung zu bremsen. Noch haben wir Einfluss darauf, wie drastisch der Klimawandel unser Leben verändert. Aber eines ist klar: Zeit für halbherzige Maßnahmen bleibt nicht mehr.
Die Entscheidung liegt bei uns – jetzt.
Von Andreas M. B.
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