Ein Mord, ein Geständnis – und trotzdem keine Strafe? Diese schockierende Frage beschäftigt seit Jahrzehnten die kleine Gemeinde Pontcharra in der französischen Region Isère. Es geht um das Schicksal von Marie-Thérèse Bonfanti, die 1986 spurlos verschwand. Erst 36 Jahre später wurde die Wahrheit ans Licht gebracht – und dennoch könnte der Täter ungeschoren davonkommen. Wie ist das möglich?
Ein Geständnis nach 36 Jahren
Im Jahr 2022 nahm die Polizei Yves Chatain fest, den Mann, der seit langem im Verdacht stand, Marie-Thérèse Bonfanti ermordet zu haben. Unter dem Druck der Beweise gestand er schließlich, sie am 22. Mai 1986 erwürgt zu haben. Sein Geständnis führte die Ermittler schließlich auch zu den Überresten der damals 25-jährigen Frau. Für die Familie Bonfanti war dies nach Jahrzehnten der Ungewissheit ein trauriger, aber bedeutender Schritt: Endlich konnten sie Abschied nehmen.
Doch mit diesem Geständnis kam auch der Schock – der Mord sei nach französischem Recht verjährt. Ein Ve...
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