Tag & Nacht

Die Grünen haben in der Nationalversammlung die Verwendung von gebrauchtem Frittieröl als Kraftstoff für Dieselmotoren durchgesetzt. Aber ist es wirklich möglich, seinen Diesel mit Frittieröl zu fahren?

Wird es bald möglich sein, mit Frittieröl zu fahren? Ein diesbezüglicher Antrag der EELV-Fraktion (Grüne) zum Gesetzestext über die Stärkung der Kaufkraft wurde in der Nationalversammlung verabschiedet. Er erlaubt die Verwendung von gebrauchtem Frittieröl als Kraftstoff für Dieselmotoren. Aber: Nur bestimmte Dieselfahrzeuge sind heute in der Lage, mit Frittieröl zu fahren.

Eine Technik, die funktioniert
Im Prinzip ist es durchaus möglich, mit Frittieröl statt Diesel-Kraftstoff zu fahren. Jedoch ist es nicht bei allen Diesel-Modellen ohne weiteres möglich: Bei modernen Fahrzeugen funktioniert Speise-Öl, das nur dekantiert und gefiltert wird, heute nicht. Bei älteren Modellen oder bei landwirtschaftlichen Geräten geht es jedoch ohne Probleme.

Man muss, selbst wenn man ein Dieselfahrzeug der älteren Generation besitzt, bestimmte Schritte zur Dekantierung und Filtration beachten und durchführen. Das ist zwar technisch problemlos möglich, aber in Frankreich bisher verboten. Erst das neue Kaufkraft-Gesetz wird es möglich machen, wenn von den Abgeordneten und Senatoren endgültig verabschiedet und in Kraft getreten ist. Das Fahren mit Frittieröl im Tank stellt bisher nämlich ein Zollvergehen dar. Es dürfen zum Betreiben von Verbrennungsmotoren nur zugelassene Kraftstoffe verwendet werden. Dieselfahrer können mit einer Geldstrafe belegt werden, wenn ein Zollbeamter nach einer Probeentnahme feststellt, dass sie mit Speiseöl fahren.

Welchen Nutzen hat der Vorschlag?
Wenn man die Methode entsprechend anpasst, könnte dies tatsächlich eine Stärkung der heimischen Energieproduktion darstellen. Heute wird gebrauchtes Speise-Öl kaum genutzt, wodurch eine grosse Energieressource ungenutzt bleibt.

Allerdings ist es nicht sehr sinnvoll, „individuell“ Speise-Öl zum Fahren zu verwenden. Der Gesetzgeber muss schnell einen Rahmen für die allgemeine Nutzung schaffen. Wenn man zum Beispiel in ländlichen Gebieten das aufbereitete Alt-Öl für neue, nachfrage- und bedarfsgerechte öffentliche Verkehrsmittel verwendet, kann das einen grossen Multiplikationseffekt mit sich bringen.


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