Tag & Nacht

Donald Trump wird bei den Präsidentschaftswahlen 2024 erneut kandidieren. Der ehemalige US-Präsident bestätigte in der Nacht seine Kandidatur für die nächste Präsidentschaftswahl.

Donald Trump hat am Dienstag das Rennen um das Weiße Haus aufgenommen und seine Kampagne für 2024 gestartet. „Ich kündige meine Kandidatur für die Präsidentschaftswahlen an“, sagte der 76-jährige ehemalige Präsident unter tosendem Applaus der geladenen Zuhörer, die sich im großen Ballsaal seines luxuriösen Anwesens in Mar-a-Lago, Florida, versammelt hatten.

Trump versprach, dass mit ihm Amerika „zurückkehrt“ und zeichnete ein idyllisches Bild seiner ersten Amtszeit, in der er ein friedliches, wohlhabendes und international geachtetes Land geschaffen habe. Im Gegensatz dazu fand der ehemalige Staatschef, der seine traditionelle rote Krawatte trug, sehr harte Worte, um die Bilanz seines Nachfolgers, des Demokraten Joe Biden, anzuprangern. Ein Land, das in Gewalt und Kriminalität versunken ist, in dem explodierende Preise die amerikanischen Haushalte strangulieren und „Millionen“ illegaler Einwanderer die Grenze zu Mexiko überqueren, so empörte er sich vor einem Hintergrund amerikanischer Flaggen.

„Joe Biden verkörpert das Versagen der Linken und der Korruption in Washington“, klagte der Ex-Präsident und Geschäftsmann in seiner etwas mehr als einstündigen Rede an. Der demokratische Präsident „bringt uns an den Rand eines Atomkriegs“, sagte er in Bezug auf die US-Unterstützung für die Ukraine. „In zwei Jahren hat die Biden-Regierung die amerikanische Wirtschaft zerstört“, meint der republikanische Milliardär. „Mit einem Sieg werden wir wieder die beste Wirtschaft aufbauen, die es je gab“. „Die mit Blut gepflasterten Straßen unserer einst großartigen Städte sind Kloaken der Gewaltverbrechen“, meint Trump und verspricht, „Amerikas Grenzen wiederherzustellen und zu sichern“.

Wenige Augenblicke zuvor hatte Donald Trump bei den US-Wahlbehörden offiziell seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahlen im Jahr 2024 eingereicht. „Das wird nicht meine Kampagne sein, das wird unsere Kampagne sein“, versprach er seinen Anhängern, die sich auf goldenen Stühlen niedergelassen hatten. Er versprach erneut, dass er den Sumpf in Washington „ausmisten“ wolle, wie er schon vor seiner ersten Amtszeit angekündigt hatte.

Die neue Kandidatur Trumps ist die dritte des 76-Jährigen für das Weiße Haus. Donald Trump, der im November 2016 zur grossen Überraschung der der westlichen Welt in den USA an die Macht kam, hat während seiner Präsidentschaft alle bisherigen politischen Gepflogenheiten mit Füßen getreten. Er hat Washington im Chaos verlassen, nachdem er es nicht geschafft hatte, gegen Joe Biden wiedergewählt zu werden – eine Niederlage, die er nie zugegeben hat.

Die Reaktion von Joe Biden auf die Ankündigung Donald Trumps ließ nicht lange auf sich warten: „Trump hat Amerika im Stich gelassen“, meldete sich Joe Biden von einer Reise zum G20-Gipfel in Indonesien.

In den letzten Wochen gab es immer wieder Gerüchte über eine bevorstehende Ankündigung einer erneuten Kandidatur von Donald Trump aber einflussreiche Stimmen aus dem konservativen Lager forderten den umstrittenen Immobilienmagnaten auf, sich von der republikanischen Führung zurückzuziehen, und warfen damit einen deutlichen Schatten auf seine Pläne für eine zweite Präsidentschaft.

Ein Teil des konservativen Lagers hat sich bereits einem anderen möglichen Anwärter auf das Weiße Haus zugewandt: Gouverneur Ron DeSantis aus Florida. Der 40-Jährige, der als neuer Star der Hardliner gilt und gestärkt aus den Zwischenwahlen hervorgegangen ist, versicherte, dass sein Kampf „gerade erst begonnen“ habe.

Trumps ehemaliger Vizepräsident Mike Pence, sein ehemaliger Chefdiplomat Mike Pompeo, der Gouverneur von Virginia, Glenn Youngkin… Der Kampf um die republikanische Nominierung verspricht hart zu werden. Doch Donald Trump genießt bei seiner Basis nach wie vor eine unbestreitbare Popularität. Die meisten Umfragen sehen ihn nach wie vor als Sieger der republikanischen Vorwahlen.

Ein Hindernis könnte Trumps Aufstieg ins Weiße Haus jedoch unmöglich machen: seine zahlreichen juristischen Probleme, die ihn letztendlich disqualifizieren könnten. Gegen den ehemaligen Präsidenten laufen mehrere Ermittlungen wegen seiner Rolle bei dem Angriff auf den US-Kongress am 6. Januar 2021 oder wegen seines Umgangs mit den Archiven des Weißen Hauses. „Ich bin ein Opfer“, beklagte sich Donald Trump mal wieder vor seinen Anhängern…


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