Tag & Nacht

Es werden viele ordnungskräfte eingesetzt, um den mutmaßlichen Schützen zu finden, dessen Persönlichkeit als „besonders“ und „paranoider Typ“ beschrieben wird, so der Staatsanwalt von Alès.

Die Fahndung geht am Mittwoch, 12. Mai, in den Cevennen rund um das Dorf Les Plantiers auf Hochtouren weiter, wo ein 29-jähriger Mann am Dienstag, 11. Mai, seinen Chef und einen Kollegen in einem Sägewerk durch Schüsse getötet hat. Der Mitarbeiter hatte „seinen Chef nicht gegrüßt, der ihn daraufhin zur Rede stellte. Der Verdächtige zog eine Handfeuerwaffe und eröffnete sofort das Feuer“, so der Staatsanwalt von Alès. Der Verdächtige eilte dann nach Hause, holte eine weitere Waffe und flüchtete in den Wald.

Hunderte von Gendarmen in den Wäldern unterwegs
Mehr als 24 Stunden nach dem Doppelmord bleiben „300 Gendarmen mobilisiert“, so Oberst Laurent Haas im Interview mit France Bleu Gard Lozère. Eine Hundertschaft von ihnen verfolgte auch in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch die Spur des Flüchtenden. Das steile, bergige und bewaldete Suchgebiet wurde auf „ein Viereck von 15 Kilometer mal 15 Kilometer“ erweitert.

Les Plantiers, im nördlichen Gard gelegen, ist eine kleine Stadt, umgeben von kleineren Bergen und Nadelwäldern, mit 10 Weilern, die von einem Fluss durchzogen sind. „Wir sind noch immer auf der Suche“, sagte ein Sprecher der Gendarmerie gegenüber Reportern.

Höhlen werden durchsucht, Hubschrauber und Drohnen suchen mit Infrarotkameras
Die Gendarmerie setzt modernste Mittel ein, um den Schützen zu finden, so Oberst Haas. Das Gelände wird überflogen von Drohnen und sieben Hubschraubern.

„Es ist aber immer noch schwierig, jemanden in einem Sektor aufzuscheuchen, den er in- und auswendig kennt und in dem es unzählige Versteckmöglichkeiten gibt“, fügte der Gendarmeriesprecher hinzu. „Alle Schafställe und Höhlen in der Gegend werden durchsucht, um sicher zu gehen, dass er darin keinen Unterschlupf gefunden hat“, sagte er. Ein Saint-Hubert-Hund, dessen spezielles Geruchsvermögen anderen Rassen überlegen ist, nimmt ebenfalls an den Operationen teil.

Die „besondere“ Persönlichkeit des Verdächtigen
Der mutmaßliche Mörder, 29 Jahre alt und Mitglied eines Schützenvereins, hat eine „sehr besondere Persönlichkeit“, sagte am Dienstag der Staatsanwalt von Alès François Schneider und erwähnte während einer Pressekonferenz in der nahe gelegenen Stadt Saumane „ein ziemlich beunruhigendes Verhalten von paranoider Art“ das der Verdächtige seit einiger Zeit gezeigt habe. Er Streit gehabt mit dem ehemaligen Bürgermeister des Dorfes und „war auch im Konflikt mit seinem Arbeitgeber wegen der Arbeitszeiten“, so Schneider weiter.

Bewohner sind in ihren Wohnungen und Häusern eingeschlossen
„Wir wissen nicht, wozu der Verdächtige fähig ist“, sagte ein Jäger und erklärte gegenüber France Bleu Gard Lozère, er sei mit seinem „Gewehr zur Hand“ zu Hause geblieben. Die Bewohner des Sektors werden gebeten, auch an diesem Mittwoch in ihren Häusern zu bleiben. „Die Menschen haben sich organisiert, sie treffen sich auf dem Dorfplatz und sind nur unterwegs, wenn absolut nötig“, erklärt die Unterpräfektin der Region, Sabadia Tamelikecht.

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