Tag & Nacht




Am 14. September um 20:47 Uhr wurde ein Erdbeben der Stärke 4,3 im Mittelmeer registriert, etwa 90 Kilometer süd-südöstlich von Cannes. Laut dem französischen seismologischen Zentralbüro wurde das Beben entlang der Küste, von Toulon bis Menton und einschließlich Nizza, deutlich gespürt.

Zum Glück wurden weder materielle noch menschliche Schäden gemeldet – eine große Erleichterung für alle.

Zahlreiche Berichte in den sozialen Netzwerken

Obwohl es keine Schäden gab, blieb das Ereignis nicht unbemerkt. In den sozialen Netzwerken häuften sich die Berichte. „Ich dachte schon, ich werde verrückt, weil ich glaubte, ein Erdbeben gespürt zu haben, aber offenbar war es tatsächlich eins“, schreibt eine Nutzerin. Andere beschreiben die Situation detaillierter: „Ein paar Sekunden hat es uns in Nizza ein bisschen das Sofa durchgeschüttelt“, berichtet der Astrophysiker Eric Lagadec vom Observatorium der Côte d’Azur.

Für die Bewohner dieser ansonsten recht ruhigen Region ist ein solches Erdbeben natürlich überraschend. Doch die Côte d’Azur ist nicht völlig vor seismischer Aktivität gefeit. Es kommt gelegentlich zu leichten bis mittleren Erschütterungen, die jedoch selten zu Schäden führen.

Warum bebt die Erde an der Côte d’Azur?

Wieso kommt es überhaupt zu Erdbeben in dieser sonnigen, für ihre Strände bekannten Gegend? Die Antwort liegt in ihrer geologischen Lage. Die Côte d’Azur befindet sich in der Nähe der Grenze zur afrikanischen Platte, die auf die eurasische Platte drückt. Diese langsame, aber stetige Bewegung führt zu Spannungen in der Erdkruste, die sich gelegentlich in Form von Erdbeben entladen.

Erdbeben entlang dieser Plattengrenze sind nicht ungewöhnlich, auch wenn die Region im Vergleich zu anderen tektonisch aktiven Gebieten wie Italien oder Griechenland relativ ruhig bleibt. Das bedeutet, dass zwar Erschütterungen auftreten können, diese aber meist von geringer Stärke sind und selten größere Schäden anrichten.

Sicherheit und Erdbeben-Vorsorge in der Region

Obwohl die Côte d’Azur nicht als Hochrisikogebiet für Erdbeben gilt, gibt es dennoch Maßnahmen zur Erdbebenvorsorge. Insbesondere moderne Gebäude müssen strenge Bauvorschriften erfüllen, die sie resistenter gegen Erschütterungen machen. Gleichzeitig gibt es Notfallpläne, die im Fall eines stärkeren Bebens greifen würden.

Die Einwohner sind sich der potenziellen Gefahr in der Regel bewusst, aber das tägliche Leben wird dadurch kaum beeinflusst. Wer denkt schon bei einem entspannten Tag am Strand daran, dass tief unter den Füßen tektonische Platten aufeinanderprallen?

Was können wir von diesem Erdbeben lernen?

Auch wenn das Erdbeben von vielen nur als kleines Rütteln wahrgenommen wurde, zeigt es uns doch, dass die Natur und unsere Erde unberechenbar bleibt. Glücklicherweise gab es keine Schäden, aber es ist ein guter Moment, um über die Erdbebenvorsorge nachzudenken – sowohl für Privatpersonen als auch für Behörden.

Manchmal ist es eben nicht nur die Sonne, die in Südfrankreich für Bewegung sorgt. Auch die Erde selbst hat ihre eigenen Rhythmen – und die können uns manchmal ganz schön ins Wanken bringen.

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