Am 29. November 2024 trat Emmanuel Macron in der Kathedrale Notre-Dame de Paris ans Rednerpult, um den Wiederaufbau dieses ikonischen Bauwerks zu würdigen. Der Ort für diese Ansprache sorgte für Debatten – denn nie zuvor hielt ein französischer Präsident eine Rede innerhalb einer Kathedrale. Verstieß Macron damit gegen den französischen Laizismus, der die Trennung von Kirche und Staat seit 1905 festschreibt?
Ein Balanceakt zwischen Tradition und Laizität
Frankreichs Laizismus basiert auf einem klaren Grundsatz: Staat und Religion sollen getrennt bleiben. Politiker dürfen sich zwar mit religiösen Institutionen austauschen, jedoch ohne religiöse Positionen zu beziehen oder die Neutralität des Staates infrage zu stellen. Macrons Rede in Notre-Dame war jedoch kein liturgisches Ereignis, sondern eine politische Geste – so zumindest die Einschätzung von Clément Benelbaz, einem Experten für öffentliches Recht. Er betont, dass der Inhalt der Rede keinen religiösen Charakter hatte.
Doch warum d...
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