Tag & Nacht






Nach Jahren der Trockenheit hat das vergangene Wochenende im französischen Département Pyrénées-Orientales endlich ergiebige Niederschläge gebracht. Für viele Landwirte ein Segen – doch auch mit neuen Herausforderungen.

Hoffnung für die Landwirtschaft

Die ersten zarten Blüten der Nektarinenbäume zeigen sich. Doch mit der Feuchtigkeit kommt auch eine altbekannte Aufgabe zurück: der Schutz vor Pilzbefall. Etwas, das in den letzten Jahren kaum nötig war. Ein Landwirt fasst es treffend zusammen: „Das ist wie ein Geschenk des Himmels! Der Regen war sanft und konnte tief in den Boden eindringen – ohne Abflussverluste.“

Ein Satz, der zeigt, wie selten solche Momente geworden sind. In einer Region, die in den letzten Jahren mit dramatischen Wasserengpässen kämpfte, fühlt sich dieser Regen wie eine Atempause an.

Der Fluss Tech steigt

Auch für die Flüsse der Region war das Wochenende außergewöhnlich. Der Tech, ein wichtiger Wasserlauf, stieg innerhalb weniger Stunden um ganze drei Meter an. Eine solche Wassermenge hat es seit Jahren nicht mehr gegeben. Der Bürgermeister der Stadt Elne machte sich am Sonntag selbst ein Bild der Lage. „Normalerweise kann man die Fundamente der Brücke sehen – jetzt steht das Wasser nur drei, vier Meter unter der Brücke.“

Diese Beobachtung zeigt, wie extrem sich die Landschaft verändert hat. Wo sonst ausgetrocknete Flussbetten den Sommer ankündigten, rauscht nun das Wasser.

„Die Wasserspeicher müssen aufgefüllt werden“

Trotz der positiven Effekte bleibt die Vorsicht. Der Bürgermeister erinnert an die letzten Jahre: „Drei Jahre ohne normale Regenfälle – das hat Spuren hinterlassen. Unser jährlicher Niederschlag lag bei 550 mm, aber in manchen Jahren sind wir unter 200 mm gefallen.“

Die Regenfälle des Wochenendes waren also nur ein Tropfen auf den heißen Stein? Nicht ganz. Doch klar ist: Die Region braucht mehr davon. „Wir haben aus der Wasserspeicherung gezehrt. Jetzt müssen wir die Speicher wieder auffüllen“, betont er.

Die große Frage bleibt: War das nur eine Ausnahme oder eine Trendwende? Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Pyrénées-Orientales wirklich aus der Dürre herauskommen – oder ob dieser Regen nur eine kurze Erholung war.

Von Andreas M. B.

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