Tag & Nacht

Der französische Stromversorger EDF hat auf seiner Website das Datum für die Wiederinbetriebnahme mehrerer Reaktoren nach hinten verschoben. Die Verzögerungen reichen von einem Tag bis zu fast drei Wochen.

Die EDF hat die Wiederinbetriebnahme von fünf Atomreaktoren verschoben, wie die Nachrichtenagentur AFP am Samstag, dem 15. Oktober von dem Unternehmen erfuhr. Die anhaltenden Streiks in einigen Kraftwerken haben „Auswirkungen auf den Zeitplan für die Wiederinbetriebnahme bestimmter Reaktoren“, sagte eine Sprecherin des Konzerns. An sechs Standorten waren die Angestellten am Freitag im Streik. Die Mitarbeiter in den Atomkraftwerken verlängerten ihre Streiks über das Wochenende.

„Für die in Produktion befindlichen Reaktoren kann sich dies in vorübergehenden Leistungsabsenkungen niederschlagen“, so eine Sprecherin der EDF.

Die Verzögerungen bei den Kraftwerken Cattenom 1, Cruas 2 und 3, Saint-Alban 2 und Tricastin 3  reichen je nach Reaktor von einem Tag bis zu fast drei Wochen.

Mit dem derzeitigen Arbeitskampf soll Druck auf die Lohnverhandlungen der Energieunternehmen und insbesondere bei der EDF ausgeübt werden. Für Dienstag sind erste Verhandlungen angesetzt. Auch wenn der Streik derzeit keine Auswirkungen auf die breite Öffentlichkeit hat, belastet er den Zeitplan für die Wiederinbetriebnahme von Atomkraftwerken, die wegen dringenden Wartungsarbeiten zur Zeit ausgeschaltet sind.

„Wir haben heute 30 von 56 Reaktoren, die funktionieren, wir werden in den nächsten Wochen bei etwa 40 liegen, das Ziel ist, im Januar 45 am Netz zu haben“, sagte Präsident Emmanuel Macron in einem Fernsehinterview am Mittwoch.

Angesichts des nahenden Winters ist Frankreich aufgrund der niedrigen Atomstromproduktion, die auf Wartungsarbeiten oder Reperaturen wegen Korrosionsproblemen an einem Teil seiner Atomreaktoren zurückzuführen ist, in seiner Stromversorgung geschwächt. Außerdem ist die Stromproduktion durch Wasserkraft aufgrund der Dürre des Sommers deutlich zurückgegangen.

Der Netzbetreiber RTE hatte im September das Risiko von Ausfällen im Stromnetz für den kommenden Winter als „erhöht“, aber „dank einer starken Mobilisierung“ der Bevölkerung für Energiesparmaßnahmen als „beherrschbar“ eingestuft.


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