Tag & Nacht

Bernwiller (Haut-Rhin) zahlte im Jahr 2022 insgesamt 30.000 Euro für Miscanthus und kann damit den Winter zu überstehen. Miscanthus ist nicht nur preiswerter als die meisten anderen Brennstoffe, sondern auch ein Garant für eine nachhaltige Versorgung.

Die Pflanze sieht aus wie Schilf und wächst wie Unkraut. Miscanthus hat ausserdem viele positive Eigenschaften und ist in Bernwiller (Haut-Rhin) zu einem lokalen und umweltfreundlichen Brennstoff geworden. Im Dorf findet man Miscanthus neuerdings nahezu überall, neben und unter den Schuppen, in denen sie nach dem Häckseln von der Gemeinde gelagert wird. „Miscanthus ist ein bisschen wie Stroh“, beschreibt Patrick Baur, Bürgermeister von Bernwiller den neuen Brennstoff auf France 2. Dieser wird inzwischen den ganzen Winter über genutzt, um den Heizkessel der Stadt zu befeuern.

Miscanthus erfordert keine Pflege.
Bernwiller zahlte im Jahr 2022 100 Euro pro Tonne Miscanthus-Brennstoff: insgesamt etwa 30.000 Euro, um den ganzen Winter zu überstehen. Ein deutlich niedrigerer Preis als fossile Brennstoffe und ein Garant für eine stabilen und nachhaltige Versorgung. „Der Miscanthus wird bei uns auf unseren Grundstücken angepflanzt, wir ernten ihn, wir lagern ihn, also haben wir die ganze Produktion in der Hand. Und wir sind nicht von den Energiepreisen abhängig, wie es beim Heizöl oder beim Holz erlebt“, erklärt Bürgermeister Patrick Baur.

Heute heizt das Dorf alle seine öffentlichen Gebäude und über 80 Wohnhäuser mit Miscanthus. Die Umstellung von Holzheizungen auf Miscanthus erfolgte schon vor mehr als 15 Jahren mit den ersten Anpflanzungen. Damals wollte man die Wasserressourcen schützen. „Die Idee war, eine Pflanze zu finden, die ohne jeglichen chemischen Input produziert werden kann. Also keine chemische Unkrautbekämpfung, kein Dünger“, erklärt Mathieu Ditnet, pensionierter Landwirt und ehemaliger Bürgermeister von Ammertzwiller. Ein weiterer Vorteil: Miscanthus wächst jedes Jahr nach, ohne irgendwelche Pflege zu erfordern.


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