Ein deutscher Häftling namens Martin Ney wurde wegen der Entführung und Ermordung des 11-jährigen Jonathan angeklagt. Die Ereignisse fanden 2004 unweit von Guérande (Loire-Atlantique) statt.
Martin Ney, ein deutscher Häftling, der bereits wegen Mordes an drei Kindern verurteilt wurde, wurde am Montagabend wegen der Entführung und Ermordung des 11-jährigen Jonathan im April 2004 angeklagt, dessen Leiche in einem Teich bei Guérande (Loire-Atlantique) gefunden wurde. Martin Ney, 50, wurde am Freitag an die französischen Behörden ausgeliefert. Er wurde wegen „Mordes an einem Minderjährigen unter 15 Jahren und Entführung von Minderjährigen unter 15 Jahren“ angeklagt, so die Staatsanwaltschaft von Nantes.
Jonathan war in der Nacht vom 6. auf den 7. April 2004 aus einer Ferienanlage in Saint-Brévin-les-Pins verschwunden. Seine Leiche war am 19. Mai, gefesselt und mit einem Schlackenblock beschwert, in einem Teich bei Guérande, 25 Kilometer vom Entführungsort entfernt, entdeckt worden.
Indirektes Geständnis
Gegen Martin Ney wurde im Oktober 2019 ein europäischer Haftbefehl erlassen. Die Hypothese seiner Verantwortung für die Tat wurde schon lange von den Ermittlern untersucht und diese Spur wurde im April 2018 durch ein indirektes Geständnis gegenüber einem Mithäftling wiederbelebt.
Martin Neys Zellengenosse hatte damals behauptet, das Geständnis des bereits 2012 wegen Mordes an drei Kindern in Norddeutschland zu lebenslanger Haft verurteilten Täters gehört zu haben. Laut Me Catherine Salsac, der Anwältin von Jonathans Mutter, „hatten die Ermittler Ähnlichkeiten im Modus Operandi gefunden“, aber das Verfahren „beschleunigte sich“ nach seinem Geständnis gegenüber seinem Zellengenossen.
„Der Mann mit der Maske.“
Der am 12. Dezember 1970 geborene Martin Ney war bis zu seiner Verlegung nach Nantes im niedersächsischen Celle inhaftiert, wo er eine lebenslange Haftstrafe für den Mord an drei Jungen verbüßte.
Martin Ney, der bei seiner Verhaftung eine Jacke und eine schwarze Sturmhaube trug, erhielt von der deutschen Presse den Spitznamen „der Mann mit der Maske“. Er wurde 2011 aufgrund eines Fahndungsplakats in Hamburg verhaftet und im darauffolgenden Jahr wegen der Morde an drei Jungen im Alter von acht, neun und 13 Jahren zwischen 1992 und 2001 zu lebenslanger Haft mit 15 Jahren Sicherheitsverwahrung verurteilt. Er hatte die Taten zugegeben.
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!