Zum ersten Mal seit Ende des Zweiten Weltkriegs wird in Frankreich eine Person wegen „Genozid“ vor Gericht gestellt. Im Mittelpunkt des Prozesses steht Sonia M., eine 35-jährige Französin, die im Jahr 2015 eine Jesidin in Syrien in die Sklaverei gezwungen haben soll. Dieser Fall markiert ein wichtiges Kapitel in der juristischen Aufarbeitung der Gräueltaten, die während der Herrschaft des sogenannten Islamischen Staates (IS) verübt wurden.
Wer ist Sonia M.?
Sonia M., geboren im Süden Frankreichs, war mit Abdelnasser Benyoucef verheiratet – einem der führenden Köpfe des Islamischen Staates und mutmaßlich Mitverantwortlichen für den Anschlag auf den jüdischen Supermarkt Hyper Cacher in Paris. Benyoucef war maßgeblich an der Planung von Anschlägen beteiligt, darunter der vereitelte Anschlag in Villejuif. Im Jahr 2015 lebten die beiden in Raqqa, Syrien, der damaligen Hochburg des IS. Dort kaufte Benyoucef eine 16-jährige Jesidin, die als Sklavin im Haushalt von Sonia M. arbeiten musste.
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