Tag & Nacht


Der französische Präsident Emmanuel Macron erklärte gestern, dass sich 26 Staaten formell verpflichtet hätten, ein künftiges Friedensabkommen in der Ukraine abzusichern – unter anderem durch die Entsendung von Truppen zur Abschreckung russischer Aggressionen.

Macron sagte dies nach einem Gipfeltreffen in Paris, an dem über 30 Staats- und Regierungschefs teilnahmen, viele davon per Videoschaltung. Konkrete Details darüber, wie genau die europäischen Länder helfen wollen oder welche Rolle die USA spielen würden, blieben jedoch weitgehend offen.

Das Treffen war der jüngste europäische diplomatische Versuch, US-Präsident Donald Trump dazu zu bewegen, sich ebenfalls hinter einen solchen Plan zu stellen. Trumps Sondergesandter für Friedensverhandlungen, Steve Witkoff, nahm an dem Treffen in Paris teil, und ein Beamter des Weißen Hauses bestätigte, dass Trump sich telefonisch zuschaltete.

Macron betonte, dass Russland im Falle eines ausbleibenden Friedensabkommens mit weiteren internationalen Sanktionen rechnen müsse – auch vonseiten der USA. Allerdings hatte Trump in der Vergangenheit mehrfach Sanktionen angedroht, ohne diese auch umzusetzen. Während des Treffens forderte Trump europäische Staaten dazu auf, kein russisches Öl mehr zu kaufen, und mahnte gleichzeitig, den Druck auf China zu erhöhen, das mutmaßlich Russlands Kriegsführung finanziell unterstütze.

Bislang hatten nur Frankreich, Großbritannien und Estland öffentlich signalisiert, dass sie bereit wären, Truppen in die Nachkriegs-Ukraine zu entsenden. Viele europäische Länder stellen infrage, ob Washington im Falle eines Angriffs auf NATO-Truppen tatsächlich militärisch eingreifen würde.


Nach dem Erdbeben in Afghanistan blieben Frauen ohne Hilfe

Die Reaktion auf das Erdbeben in Afghanistan, bei dem über 2.200 Menschen ums Leben kamen, zeigt laut Hilfsorganisationen exemplarisch die doppelten Standards, denen Frauen und Mädchen im Land ausgesetzt sind.

Als Rettungsteams am Sonntag ein abgelegenes Dorf in der Provinz Kunar erreichten, wurde nicht allen geholfen. Verwundete Männer und Kinder erhielten zügig medizinische Versorgung – Frauen und jugendliche Mädchen hingegen wurden zur Seite gedrängt.

Nach den von den Taliban durchgesetzten kulturellen Normen Afghanistans ist körperlicher Kontakt zwischen Männern und Frauen, die nicht miteinander verwandt sind, verboten. Mitglieder der rein männlichen Rettungsteams zögerten deshalb, Frauen aus den Trümmern eingestürzter Häuser zu befreien, wie ein Freiwilliger berichtete. Verletzte Frauen blieben unter den Trümmern zurück und mussten warten, bis Helferinnen aus anderen Dörfern eintrafen, um sie auszugraben.


Giorgio Armani, der Meister des Anzugs, ist tot

Ohne Giorgio Armani wären Anzüge heute womöglich noch immer steif und wattiert – und der rote Teppich ein Ort ohne Design-Glanz.

Armani, der gestern im Alter von 91 Jahren in seinem Haus in Mailand verstarb, hat die Modewelt gleich zweimal revolutioniert: Zunächst, indem er die Struktur des klassischen Herrenanzugs aufweichte und einen Look schuf, der bald auch bei einer weiblichen Kundschaft Anklang fand. Später zählte er zu den ersten Designern, die gezielt Prominente wie Michelle Pfeiffer und George Clooney einsetzten – auf der Leinwand wie im Alltag. Heute ist das Zusammenspiel zwischen Modehäusern und Celebrities zur Selbstverständlichkeit geworden.


Weitere wichtige Meldungen

Portugal: Nach einem tödlichen Unfall mit 16 Toten wurden die Standseilbahnen in Lissabon vorläufig stillgelegt.

USA: Präsident Trump kündigte an, das Verteidigungsministerium wieder in „Kriegsministerium“ umzubenennen – so lautete die offizielle Bezeichnung bis kurz nach dem Zweiten Weltkrieg.

China: Von Peking unterstützte Hacker haben in mehr als 80 Ländern, darunter den USA, Daten gestohlen – fast jeder US-Bürger ist betroffen.

Indien: Die heftigsten Regenfälle seit Jahrzehnten haben den Norden des Landes überflutet, Hunderte starben, Ernten wurden zerstört.

USA: Robert F. Kennedy Jr. stellte sich in einer angespannten Senatsanhörung kritischen Fragen, wies Impfdaten zurück und verteidigte seine Arbeit als Gesundheitsminister unter Trump.

Afrika: Die Gesundheitsbehörden der Demokratischen Republik Kongo meldeten einen Ebola-Ausbruch in einer südlichen Provinz mit 28 Verdachtsfällen und 15 Toten.

Gaza: Nach einem Appell von Trump, die restlichen Geiseln freizulassen, bekundete die Hamas erneut ihre Bereitschaft zu einem umfassenden Deal – Israel lehnte ab.

Wirtschaft: Der dänische Energiekonzern Ørsted verklagte die US-Regierung, weil ein fast fertiggestellter Offshore-Windpark vor Rhode Island gestoppt wurde.

Deutschland: Angesichts von Verlusten in China und US-Strafzöllen wird Porsche nun aus dem führenden deutschen Aktienindex DAX gestrichen.

Autor: P. Tiko

Neues E-Book bei Nachrichten.fr







Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Frankreich?
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!